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Skispringen: Bundestrainer Werner Schuster soll den deutschen Sieger liefern

Skispringen

Bundestrainer Werner Schuster soll den deutschen Sieger liefern

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    Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster zählt aktuell Japaner und Polen zu den Favoriten der Tournee. Vom deutschen Erfolg und Misserfolg hängt auch der Verbleib des Trainers ab.
    Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster zählt aktuell Japaner und Polen zu den Favoriten der Tournee. Vom deutschen Erfolg und Misserfolg hängt auch der Verbleib des Trainers ab. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Wie immer. Werner Schuster genießt es, wenn er am Tag vor dem Auftaktspringen der Vierschanzentournee ins Oberstdorf-Haus kommt, erst einmal in Ruhe seinen Athleten bei der Pressekonferenz zuhört und dann wenig später selbst bestürmt und umlagert wird von Journalisten und Kameraleuten, die ihn mit Mikrofonen und Aufnahmegeräten bedrängen, als sei er ein Popstar.

    Es sind die Momente, in denen der 49-jährige Kleinwalsertaler glänzen kann. Mit seiner zu Schachtelsätzen neigenden, aber dennoch ausgefeilten Rhetorik, mit fundierten Analysen und treffsicheren Prognosen.

    Wie Werner Schuster seinen Sport ins richtige Licht rückt

    Schuster genießt das Rampenlicht. Nicht weil er sich selbst gerne reden hört, sondern weil er es als Chance sieht, seinen geliebten Sport positiv zu verkaufen. Deshalb war und ist Schuster auch immer wieder Lieferant markiger Sprüche, Schütze verbaler Giftpfeile gegen die Konkurrenz und Hoffnungsträger, wenn er trotz mäßiger Erfolgsaussichten Zuversicht versprüht.

    Er, der es vor gerade einmal zehn Monaten bei Olympia allen bewiesen hat, steht plötzlich wieder unter Erfolgsdruck. Alle löchern ihn mit der Frage, ob es denn endlich mal wieder klappt mit einem deutschen Sieg bei der Vierschanzentournee. Die Bilder, als sein Vor-Vor-Vorgänger Reinhard Heß im Auslauf von Bischofshofen dem bislang letzten deutschen Tourneesieger Sven Hannawald huldigte, den Hut zog und sich verbeugte, sind 17 Jahre alt.

    Seitdem warten Fans und Medien hierzulande sehnsüchtigst darauf, dass sich mal wieder ein DSV-Adler zu einem Höhenflug aufschwingt. Doch Schuster kontert: „Ich springe nicht, die Sportler springen.“ Und er betonte auch gestern in Oberstdorf, dass er „diesem einen Tourneesieg nicht hinterherlaufe“. Und doch fehlt in seiner langen Trophäensammlung genau dieser Titel.

    Kurz vor Vertragsende: Bleibt Werner Schuster Trainer der Skispringer?

    Schuster führte die deutschen Skispringer 2014 in Sotschi zu Olympia-Gold, machte Severin Freund zum zweifachen Weltmeister und Gesamtweltcup-Sieger und schliff den Rohdiamanten Andreas Wellinger so lange, bis er in Pyeongchang Gold von der Normal- und Silber von der Großschanze gewann.

    Auch die Silbermedaille im Teamspringen sorgte dafür, dass Schuster im fernen Korea auf irgendeiner Wolke schwebte und gestand: „Ja, ich steh’ grad unter Drogen.“

    Er, der in Hirschegg im Kleinwalsertal geboren wurde, selbst eher mäßig für den österreichischen Verband hüpfte und später Sport und Psychologie studierte, hatte im zehnten Jahr seines Wirkens beim Deutschen Ski-Verband sein Meisterstück abgeliefert.

    Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Selbst wenn er den Tournee-Triumph schaffen sollte, ist fraglich, ob er weitermacht. Ex-Springer Martin Schmitt und Schusters österreichischer Trainerkollege Stefan Horngacher werden schon als Nachfolger gehandelt. Doch eine Tournee ohne Schuster ist wie Silvester ohne Feuerwerk...

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