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Skiflug-WM: Richard Freitag fliegt wieder

Skiflug-WM

Richard Freitag fliegt wieder

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    DSV-Ass Richard Freitag beim Training der Skiflug-WM in Oberstdorf.
    DSV-Ass Richard Freitag beim Training der Skiflug-WM in Oberstdorf. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Fliegt er oder fliegt er nicht? Eifrig war im Vorfeld der Skiflug-WM in Oberstdorf spekuliert worden, ob Deutschlands Nummer eins Richard Freitag sich nach seinem Sturz beim dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck bereits zwei Wochen später wieder auf eine Schanze traut. Eine viel größere und spektakulärere noch dazu. Schon nach dem ersten Trainingsdurchgang auf der Heini-Klopfer-Flugschanze war aber klar: Die Hüfte zwickt zwar noch, aber das Malheur vom Berg Isel hat der 26-Jährige verarbeitet. „Innsbruck ist doch schon ewig her“, meinte er lachend, nachdem er bei 207 Metern sicher gelandet war. Er gestand aber auch: „Ich war vor dem Sprung nervöser als sonst.“

    Groß ist die Vorfreude bei den deutschen Skispringern auf die Heim-WM im Allgäu. Freitag, der noch immer voller Überzeugung den Glücks-Schnauzer vom Saisonauftakt im Gesicht trägt, drückt das auf seine lässige Art aus: „Ich freue mich auf coole Skiflug-Tage, eine tolle Stimmung und darauf, wieder im Zirkus und beim Team zu sein.“ Teamkollege Andreas Wellinger, 22, ist mit besten Referenzen angereist. Im vergangenen Jahr hat er in Oberstdorf mit 238 Metern Schanzenrekord aufgestellt. Er sagt: „Eine Heim-WM ist immer etwas Besonderes und in der Regel erlebt man das als Sportler nicht oft.“ Auch Markus Eisenbichler, der mit 248 Metern den deutschen Rekord hält, ist ambitioniert: „Dieses Mal will ich vorne mitspringen. Für mich ist die WM das Highlight des Jahres.“

    Aus für Karl Geiger

    Die Freude bei den Verantwortlichen an der Schanze hielt sich am ersten Tag in Grenzen. Nach einem reibungslosen ersten Trainingsdurchgang frischte der Wind am späten Nachmittag auf. Der zweite Trainingsdurchgang zog sich schon zu Beginn in die Länge und wurde wenig später abgebrochen, auch die Qualifikation wurde am Ende auf Freitagnachmittag (ab 14.30 Uhr) verschoben. Für Lokalmatador Karl Geiger war damit schon nach einem Versuch Schluss in seinem Heimatort Oberstdorf. Der 24-Jährige kam im Probedurchlauf nur auf 187,5 Meter. Da lediglich vier Sportler pro Nation am Einzel teilnehmen dürfen, wurde er gestrichen. Die schlechte Nachricht musste ausgerechnet Geigers Heimtrainer Christian Winkler überbringen. Er vertrat Bundestrainer Werner Schuster, der krank zu Hause geblieben war. Somit schickt der Deutsche Ski-Verband im WM-Einzel Andreas Wellinger, Richard Freitag, Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe in die ersten beiden Durchgänge.

    Viele Medaillen-Kandidaten

    Die Entscheidung um die Skiflug-Krone fällt erst am Samstag, wenn die Sportler ein drittes und viertes Mal abheben. Das Stadion wird dann ausverkauft sein, die 25.000 Tickets sind bereits vergriffen. Auch für den Teamwettbewerb am Sonntag gibt es nur noch wenige Karten. Einen Weltrekord wird es in Oberstdorf aber nicht zu sehen geben. Der liegt bei 253,5 Metern und wurde vom Österreicher Stefan Kraft, 24, in Vikersund aufgestellt. Eine Schanze, die noch größer ist als die Anlage im Allgäu. Kraft zählt im Einzel zu den Favoriten und meint selbstbewusst: „Natürlich würde ich gerne am Sonntagabend bei der Abreise eine Medaille um den Hals hängen haben.“ Allerdings seien „zehn bis 15 Springer“ in der Lage, aufs Podest zu fliegen. Zum Beispiel der Norweger Andreas Stjernen oder der Pole Kamil Stoch. Der 30-Jährige ist zweifacher Olympiasieger, Weltmeister von der Großschanze, hat den Gesamtweltcup gewonnen und die Vierschanzentournee. Der Titel des Skiflug-Weltmeisters fehlt ihm allerdings noch. Zu den Top-Favoriten zählen auch die Norweger Andreas Stjernen und Daniel Andre Tande, der vergangene Woche bei der Generalprobe in Bad Mitterndorf/Österreich am weitesten gesegelt war.

    Wer nichts verpassen will, findet hier den Zeitplan.

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