Bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf sind 1400 Volunteers im Einsatz – an der Schanze, im Langlaufstadion oder im Pressezentrum. Viele der ehrenamtlichen Helfer waren an diesen Schauplätzen auch schon bei bisherigen Wintersport-Großereignissen dabei. Eine kleine Gruppe erlebt jedoch bei deser WM eine Premiere – die 30 freiwilligen Helfer, die im Covid-19-Testcenter und in der Koordinierungsstelle arbeiten.
Ski-WM: Der Bevölkerung werden keine Testkapazitäten weggenommen
In der ersten WM-Woche wurden bis Donnerstagabend insgesamt 7500 Tests ausgewertet. Am Ende der WM werden es über 15000 Tests sein. Bisher (Stand Freitagmorgen) gibt es zwei Neuinfektionen. Diese Fälle werden zudem auf Mutationen untersucht. „Positive Tests melden wir an das Gesundheitsamt. In dessen Aufgabenbereich liegt dann auch die Kontaktverfolgung und die Anordnung von Quarantänemaßnahmen“, sagt Dr. Jan Tauscher, der medizinische Leiter des Oberstdorfer Covid-Teams. Er legt auch Wert auf die Feststellung, dass durch das momentane Prozedere der Bevölkerung keine Testkapazitäten weggenommen werden. Das Gesundheitsamt kommt außerdem zu unangemeldeten Kontrollbesuchen vorbei. „Die Tests sind neben den Abstandsregeln und Masken ein Teil des Gesamtkonzepts“, betont Tauscher, der seine Praxis in Oberstdorf hat.
Ski-WM in Oberstdorf: Strategie wurde kurzfristig verschärft
Vor dem Beginn der Nordischen Ski-WM wurde die Test-Strategie kurzfristig verschärft. Auf den ersten PCR-Test folgen alle 48 Stunden zwei Antigen-Tests, dann beginnt der Rhythmus von vorne. Getestet werden Athleten, Betreuer, Funktionäre, Helfer und Medienvertreter im Oberstdorfer Eissportzentrum – in einer separaten Halle, in jeweils sechs Kabinen. Bis zu 50 PCR-Tests pro Viertelstunde sind vorgesehen.
Es gibt getrennte Ein- und Ausgänge, außerdem wird regelmäßig gelüftet. Die ehrenamtlichen Helfer scannen am Eingang die Akkreditierungen der Testpersonen. „Sie brauchen keine medizinischen Vorkenntnisse. Wichtig sind Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit“, sagt Tauscher. „Und optimalerweise sprechen sie auch mehrere Sprachen.“
Proben werden in Kempten ausgewertet
Den PCR-Test selber nehmen geschulte Helfer der Johanniter vor. „Für die Antigen-Tests haben wir einen externen Dienstleister beauftragt, der für den Abstrich eigenes Personal mitbringt“, sagt Tauscher. Während der PCR-Test in Oberstdorf im Rachenraum genommen wird, wird der Abstrich beim Antigen-Test aus der Nase entnommen. „Das hat mit unterschiedlichen Versionen der Testverfahren zu tun“, erklärt Tauscher. Die Proben werden in einem Labor in Kempten ausgewertet, die Antigen-Tests vor Ort in Oberstdorf. Ein weiteres Zentrum für die Antigen-Tests gibt es im Langlaufstadion im Ried.
Die Vierschanzentournee war eine Generalprobe für die Ski-WM
Wichtig war den Organisatoren, dass die Anmeldung und die Bekanntgabe der Testergebnisse auf digitalem Weg abläuft. Das habe bei manchen bei der ersten Buchung des Testtermins nicht geklappt, aber diese „kleinen Verzögerungen“ waren laut Tamara Dieng verschmerzbar. „Im Großen und Ganzen hat es bisher gut funktioniert“, sagt Dieng, die für die Organisation des Testzentrums vor und während der WM, für die Einteilung der Helfer verantwortlich ist und den Überblick über die Testtermine hat. „Für alle ist das eine Herausforderung, wir sind uns der Verantwortung bewusst.“ Die Vierschanzentournee im vergangenen Dezember war in Sachen Covid-Tests eine Art Generalprobe, wenngleich über einen viel kürzeren Zeitraum.
Im Gegensatz zu den Helfern im Testzentrum beantworten die Volunteers in der Koordinierungsstelle als Ansprechpartner generelle Fragen um die Termine und das Test-Prozedere, dabei werden sie von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes unterstützt. „Die Verzögerungen nehmen ab, alles wird sich einspielen. Ich bin überzeugt, dass wir eine tolle WM erleben“, sagt Dieng.
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