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Wieso sportliche Gene allein nicht zum Erfolg garantieren: Die Teutenbergs

Gute Gene

Teutenbergs goldenes Erbstück

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    Tim Torn Teutenberg (re.) gewann zusammen mit Roger Kluge Gold bei der Bahnrad-WM.
    Tim Torn Teutenberg (re.) gewann zusammen mit Roger Kluge Gold bei der Bahnrad-WM. Foto: Stefano Cavasino/LiveMedia/IPA, dpa

    Es genügt nicht, hochwohlgeboren zu sein. Ansonsten würden die Kinder von Steffi Graf und Andre Agassi das Welttennis beherrschen, die Nachkommen von Lothar Matthäus die Fußball-Weltmeisterschaften regieren oder Dieter Baumanns Erben triumphale Stadionrunden drehen. Manch Nachwuchs mag mit goldenem Löffel im Munde das Licht der Welt erblickt haben, um glitzernde Medaillensätze aber muss er sich selbst bemühen.

    Das unterscheidet Sportler von Monarchen. Die Zukunft von Prinz William ist beispielsweise vorbestimmt. Eignung und Wille spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle. Vor allem darauf aber kommt es an, wenn eine erfolgreiche Karriere als Sportler eingeschlagen werden soll. Gute Gene schaden freilich nicht, wie derzeit bei Bronny James zu sehen ist, dem Sohn von LeBron James. Beide spielen kommende Saison für die LA Lakers in der besten Basketballliga der Welt.

    Vorzügliche Manieren sind natürlich Erziehungssache

    Seit jeher debattieren Sozialwissenschaftler, wie sich Verhalten erklären lässt. Zu welchen Teilen es erlernt ist und wie viel Geerbtes darin zu erkennen ist. Eltern haben es da leichter. Vorzügliche Manieren lassen sich selbstredend auf die herausragende Erziehung zurückführen, schlechte Eigenschaften hingegen stammen entweder vom Ehepartner oder sind angeboren. Unbestritten ist, dass Kinder Verhalten imitieren. Zwangsläufig versuchen sich daher Kinder von Profisportlern an jenen Bewegungskünsten, in denen die Eltern reüssierten.

    Vor allem in Sportarten, auf die nicht immer der große Scheinwerfer gerichtet ist, gibt es Erbfolgen, die herrschaftlichen Dynastien ähnlich sind. Die Familie Keller beispielsweise hat bisher fünf Hockey-Olympiasieger hervorgebracht. Opa Erwin musste sich 1936 noch mit Silber begnügen, sein Sohn Erwin Carsten ließ 1972 den ersten Triumph folgen. Kinder und Schwiegertöchter sammelten weiter fleißig Gold ein.

    Davon ist Radsport-Familie Teutenberg noch ein Stück weit entfernt. Tim Torn Teutenberg aber ist zumindest Profiteur herausragender Gene. Sein Vater Lars fuhr 92 Sechs-Tage-Rennen, Onkel Sven fuhr an der Seite von Jan Ullrich und Lance Armstrong und nun hat Tim Torn bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften Gold gewonnen. Bei der vergangenen EM hatte schon seine Schwester Lea Lin Silber geholt. Aus sportlich hochwohlgeborenem Hause zu kommen, ist keine Garantie für Erfolge – für Papa Lars aber dürfte klar sein: Ganz der Vater.

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