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Wer wird Europameister? Das Finale der Fußball-EM 2024 Spanien-England im Live-Ticker

Fußball-EM 2024

Spanien holt sich Europas Krone

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    Spanien ist Fußball-Europameister. Die Nationalmannschaft von Trainer Luis de la Fuente besiegte England im Finale mit 2:1 (0:0). 
    Spanien ist Fußball-Europameister. Die Nationalmannschaft von Trainer Luis de la Fuente besiegte England im Finale mit 2:1 (0:0).  Foto: Michael Kappeler, dpa

    Spanien ist das neue Maß aller Dinge im europäischen Fußball. In einem am Ende dramatischen Endspiel im Berliner Olympiastadion holten sich die Iberer nicht nur den Titel des Europameisters, sondern zogen auch in der Langzeitwertung an Deutschland vorbei: Mit nunmehr vier Erfolgen ist die Mannschaft nun Rekordhalter. Für England, das seinen ersten Titel erhofft hatte, blieben nur Tränen: Zum zweiten Mal in Folge verloren die Three Lions das EM-Endspiel.

    Der Ansturm, den Berlin im Vorfeld des Endspiels aus dem Mutterland des Fußballes erlebt hatte, war riesig: Am Flughafen BER herrschten Zustände wie zum Ende der Sommer- oder Herbstferien oder zu Feiertagen. Alleine am Montag werden 94.000 abreisende Passagiere anlässlich des EM-Finales erwartet. Dazu kamen 50 kurzfristige Charterflüge für etwa 10.000 weitere englische Fans, Fähren zwischen England und dem europäischen Festland waren zeitweise ausgebucht. Die Folge: Das Berliner Olympiastadion war ebenso wie die komplette Hauptstadt fest in englischer Hand. Kaum eine Spree-Brücke, die nicht mit englischen Flaggen behängt war, keine U- oder S-Bahn, in der nicht englisches Liedgut zu hören war. Der Hunger auf den ersten EM-Titel und den esten Titel seit 58 Jahren, er war mit fast mit Händen zu greifen an diesem Tag.

    Yamal hatte am Samstag seinen 17. Geburtstag gefeiert

    Auch an prominenter Unterstützung mangelte es an diesen Tag nicht: Carlos Alcaraz, der am Sonntag in London Wimbledon gewonnen hatte, hatte seinen Spaniern nach dem Dreisatzsieg gegen Djokovic noch eine Steilvorlage gegeben und gesagt: „Ich habe meinen Job erledigt – jetzt schauen wir mal, was der Fußball so bringt.“ Hollywood-Schauspielerin Kate Beckinsale hatte ein Video veröffentlicht, in dem sie eine Abwandlung des „Vater Unser“ vorträgt: „Unser Gareth, der du bist in Berlin, gelobt sei dein Kane. Deine Zeit ist gekommen.“ Dafür würde England ihm auch fast verzeihen, dass er Jack Grealish nicht mitgenommen habe. Aber am Wichtigsten: „Erlöse uns von Yamal.“ Dieser Wunsch sollte nicht erhört werden.

    Lamine Yamal, so dessen vollständiger Name, hatte am Samstag seinen 17. Geburtstag gefeiert. Der Teenager hatte dem Turnier schon vor dem Endspiel seinen Stempel aufgedrückt: jüngster EM-Spieler aller Zeiten, jüngster Vorlagengeber, jüngster Torschütze – und seit Sonntag ist er auch der jüngste Spieler, der jemals in einem EM-Endspiel eingesetzt wurde und eine Vorlage gab. Passend dazu gab es mit dem 35-jährigen Schiedsrichter Francois Letexie den jüngsten Unparteiischen eines EM-Finales.

    Yamal bekam bei der Verlesung der spanischen Aufstellung die größte Resonanz der iberischen Fans. Trainer Luis de la Fuente hatte nur die zwei erwarteten Änderungen vorgenommen: Die zuletzt gesperrten Carvajal (Gelb-Rot) und Le Normand (Gelb) standen wieder in der ersten Elf, für sie rückten Jesus Navas und Nacho wieder auf die Bank. Auf englischer Seite änderte Gareth Southgate seine Elf nur auf einer Position im Vergleich zum Halbfinale gegen die Niederlande: Luke Shaw kam links für Kieran Trippier ins Spiel und sollte die Kreise von Yamal einschränken.

    England begann das Spiel verhalten, wollte gegen die schnellen Spaniern sichtlich nicht zu viel riskieren. Auch Spanien war der Respekt vor dem Gegner anzumerken. Der Deutschland-Bezwinger stand für seine Verhältnisse tief und versuchte vor allem über die Flügelspieler zu Chancen zu kommen. Platz hatte vor allem Nico Williams auf links, dessen Gegenspieler Kyle Walke aber zur Stelle war – und als dieser nach einer Kollision mit de la Fuente mal verhindert war, war John Stones mit einer akkuraten Grätsche englischer Prägung zur Stelle (12.). England wagte nach einer Abtastphase mehr, doch richtige Chancen gab es lange nicht. Phil Foden sorgte zumindest für den ersten Torschuss (45.).

    Die zweite Hälfte begann mit einem Tiefschlag für Spanien: Rodri, der Schlüsselspieler des Teams, musste in der Kabine bleiben. Für ihn kam Martin Zubimendi von San Sebastian. Und dennoch dauerte es nur 70 Sekunden, ehe das erste Tor fallen sollte: Lamine Yamal war auf rechts durchgebrochen, legte quer auf Nico Williams. Der hielt drauf und brachte den Spanien-Block zum Explodieren – 1:0 für la Furja Roja (47.). England taumelte auf einmal erheblich – und hätte beinahe nochmal einen Treffer schlucken müssen: Williams bediente Dani Olmo, dessen Schuss knapp am englischen Tor vorbei ging. Alvaro Morata tauchte frei vor Pickford auf, brachte den Ball am englischen Keeper vorbei, doch Stones klärte für seinen Schlussmann (55.). Southgate reagierte – und nahm mit Harry Kane seinen Kapitän aus dem Spiel (61.). Für ihn kam Ollie Watkins, der gegen die Niederlande als Joker getroffen hatte. Die Chancen hatten dennoch weiterhin die Spanier – in Person von Yamal, der mit seinem Schuss an Pickford scheiterte (66.).

    Über Williams, Olmo und Yamal wurde es immer gefährlich

    Southgate ging ins Risiko, brachte Cole Palmer für Mainoo, stellte auf zwei Stürmer um – und wurde belohnt. Bellingham legte auf den Chelsea-Spieler ab – und der traf per Direktabnahme zum Ausgleich (73.). Beim Treffer schien das Berliner Stadiondach fast abzuheben, Englands singender Anhang übernahm nun wieder die Regie. Jetzt wirkten die Spanier etwas angeknackst – und ein wiederkehrendes Element des Turniers war bestätigt. Wie in allen K.o.-Spielen lagen die Three Lions hinten – und glichen aus.

    Aber auch eine weitere Konstante blieb: Über Williams, Olmo und Yamal wurde es immer gefährlich. Ein Ko-Produktion des Trios mündete in einem Schuss des 17-Jährigen, den Pickford entschärfte (81.). Spanien drückte nun in der Schlussphase wollte das Tor erzwingen und die Verlängerung vermeiden – und wurde für die Mühen belohnt. Eine starke Hereingabe von Marc Cucurella fand Mikel Oyarzabal, der für Morata gekommen war. Der Stürmer von San Sebastian traf mitten ins englische Fußballherz zum 2:1 für Spanien (86.). England warf alles nach vorne, hatte nach einer Ecke eine kuriose Dreifachchance per Kopfball. Doch die spanische Defensive wehrte auch das ab.

    Tore: 1:0 Williams (47.), 1:1 Palmer (73.)., 2:1 Oyarzabal (86.).

    Zuschauer: 71.000 (ausverkauft)

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