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Weltmeisterschaft: Denise Herrmann-Wick ist die Mami im deutschen Biathlon-Team

Weltmeisterschaft

Denise Herrmann-Wick ist die Mami im deutschen Biathlon-Team

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    Alle schauen auf sie: Denise Herrmann-Wick hat bei der Weltmeisterschaft schon zwei Medaillen gewonnen.
    Alle schauen auf sie: Denise Herrmann-Wick hat bei der Weltmeisterschaft schon zwei Medaillen gewonnen. Foto: Martin Schutt, dpa

    Sich selbst zu beschreiben fällt schwer. Wer lobt oder kritisiert schon das eigene Auftreten? Deshalb musste die Teamkollegin ran. Als Denise Herrmann-Wick bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof das erste Gold gewann, meinte die 25 Jahre junge Sophia Schneider: „Sie ist die Mami bei uns im Team – und wenn die Mami Gold holt, sind wir alle glücklich.“ Kurz darauf holte Herrmann-Wick auch noch die Silbermedaille in der Verfolgung, ehe es am Mittwoch einen kleinen Dämpfer setzte: Im Einzel über 15 Kilometer reichte es nur für Platz 15. 

    So oder so ist sie aber das Gesicht der Weltmeisterschaft bei den Frauen. An die Dominanz des Norwegers Johannes Thingnes Bö, der bereits vier Mal Gold gewann, kommt die Sächsin nicht heran. Aber im Team des Deutschen Skiverbandes ist die 34-Jährige die Nummer eins. Ihr Spitzname in der Frauenmannschaft ist ebenso bezeichnend: Bizeps-Queen. 

    Für Herrmann-Wick können alle die Daumen drücken

    Eine bärenstarke Mutter also, die die Gastgeber gut gebrauchen können. Denn nach den frühen Abschieden von zuletzt Laura Dahlmeier, die in Oberhof als TV-Expertin arbeitet, oder davor Magdalena Neuner benötigt der Deutsche Skiverband dringend ein Gesicht seiner Sportart, die in Deutschland zehntausende Fans nach Oberhof oder Ruhpolding sowie Millionen Zuschauer vor den Fernseher zieht. Für Herrmann-Wick können alle die Daumen drücken, die Fans aus Bayern wie auch aus dem Osten Deutschlands. Die 34-Jährige kommt aus Schlema in Sachsen. In Ruhpolding hat sie inzwischen Wurzeln geschlagen. Im September vergangenen Jahres heiratete sie ihren langjährigen Freund Thomas Wick, mit dem sie zusammen im Chiemgau wohnt. 

    Mit ihrem Mann reiste die Olympiasiegerin von Peking 2022 kurz vor der WM zum Höhentraining auf die Seiser Alm bei Bozen. Nicht jede Sportlerin verträgt das. Die Sächsin schwört jedoch darauf. „Ich habe mich gut gefühlt nach meinem Höhenaufenthalt.“ Die Ergebnisse geben ihr recht. Vielleicht liegt das Erfolgsrezept auch im Entspannungsprogramm. Vor den Rennen hört sie Schlagermusik oder schaut den „Bergdoktor“ an. 

    Noch denkt sie nur an die Weltmeisterschaft. Doch auch das Karriereende ist ein Thema: „Wenn ich aufhöre, wird auch mein Leben weitergehen. Vielleicht nicht mehr so schnell und mit so viel Laktat, aber es ist viel mehr als ein Sport.“ Klingt so langsam nach Abschied der „Mami“.

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