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Weltmeisterschaft 2010: Fußball-WM in halb leeren Stadien?

Weltmeisterschaft 2010

Fußball-WM in halb leeren Stadien?

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    Fußball-Stadion Kapstadt. Bild: dpa
    Fußball-Stadion Kapstadt. Bild: dpa

    Spiele der Fußball-WM 2010 vor halb leeren Rängen? Zwei Monate vor dem Anpfiff sind die Veranstalter nervös: Eine halbe Million Eintrittskarten für das Turnier in Südafrika sind noch nicht verkauft, seit gestern sind die Tickets in Supermärkten und Banken zu erwerben.

    Nicht nur im Veranstalterland läuft der Vorverkauf schleppend, sondern auch in Europa. Die Zahlen dort seien enttäuschend, räumt Jerome Valcke, Generalsekretär des Weltverbandes FIFA, unumwunden ein.

    Bis zum Ende vergangener Woche wurden in Deutschland gerade mal 32.269 WM-Tickets abgesetzt. Auch in Großbritannien wurden weniger Karten abgesetzt (67.654) als bei einem durchschnittlichen Heimspiel von Manchester United. Die meisten ausländischen Fans werden aus den USA erwartet, wo immerhin bereits 120.000 Karten verkauft wurden.

    Nach dem starken Auftritt der US-Boys beim Confederations Cup im vergangenen Jahr habe die Nachfrage sprunghaft angezogen, heißt es bei den Veranstaltern. Damals scheiterten die Amerikaner erst im Finale knapp.

    Lediglich 2,2 Millionen Karten für das WM-Turnier fanden bislang Käufer, wobei Sicherheitsbedenken und die noch immer unter den Folgen der historischen Krise leidende Wirtschaft viele Fans von einer Reise nach Südafrika zurückschrecken lassen. Nun sollen also noch 500.000 Tickets im Veranstalterland losgeschlagen werden. Ein bedeutender Teil dieser Karten wurde laut FIFA von Sponsoren zurückgegeben.

    Die Veranstalter räumen Fehler beim bisherigen Verkaufsverfahren in Südafrika ein, wo bislang noch nicht einmal eine Million Tickets losgeschlagen werden konnten. Denn der durchschnittliche Fan in Südafrika hat nicht viel Geld, besitzt keine Kreditkarte und kauft seine Tickets nicht im Internet.

    Das größte Problem aber wird sich auch nicht mit neuen Vertriebswegen lösen lassen - der Preis. Es kommen zwar 120.000 Karten der billigsten Kategorie vier in den Handel, die einheimischen Fans vorbehalten sind. Sie kosten aber immerhin noch 140 Rand (14 Euro) für ein Gruppenspiel, das billigste Ticket für das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber und Mexiko am 11. Juni schlägt sogar mit 490 Rand (50 Euro) zu Buche - und das in einem Land, in dem das monatliche Durchschnittseinkommen gerade mal 2.700 Rand (273 Euro) beträgt.

    Die meisten Fußballfans sind Schwarze und die verdienen noch weniger, nämlich nur 1.620 Rand (164 Euro). Normalerweise kostet der Eintritt für Fußballspiele in der südafrikanischen Liga nicht mehr als 20 Rand (zwei Euro). AZ

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