Es verwundert eben auch nur noch wenig. Mike Tyson steigt mit 58 Jahren wieder in den Ring, Donald Trump steht bald erneut dem mächtigsten Land der Welt vor und Stefan Raab feiert ein TV-Comeback. Es kommt alles wieder. Beängstigend und beruhigend zugleich. Zuletzt soll sich Wladimir Klitschko mit dem Gedanken getragen haben, seine Boxhandschuhe nochmals anzuziehen, um irgendeinem armen Strolch die Visage zu deformieren. Eine Rückkehr mit 48 Jahren? Es kam anders. Klitschko bleibt doch Box-Ruheständler.
Dabei wäre er im Trend gelegen. In Lindsey Vonn und Marcel Hirscher haben schon andere Stars vergangener Tage ihre Rückkehr angekündigt. Das Revival ist hip. Radios spielen die Hits der 80er und 90er, auf Partys wird das Sakko mit den Schulterpolstern angezogen. Die Hüften kreisen zum Lambada nun aber mit Fettpölsterchen statt mit Eleganz. Erinnerungen in die Realität zu übersetzen, bedeutet in den meisten Fällen: Enttäuschung.
Wem alles ein Comeback zu wünschen wäre
Doch so muss es nicht sein. Einiges würde durchaus ein Comeback verdienen. Das deutsche Wirtschaftswunder etwa. Oder auch die kreative Ingenieurskraft der hiesigen Automobilbranche. Natürlich auch der leider ausgestorbenen Kleine Kaninchennasenbeutler. Aber auch hier: Es ist beängstigend und beruhigend, dass sich eine Rückkehr nicht vorhersagen lässt (und beim armen Kleinen Kaninchennasenbeutler ausgeschlossen scheint). Manche würden sich Tamagochis zurückwünschen. Gleichsam harm- wie nutzlos. Anderen wäre mit dem Comeback einer Mauer zwischen Ost und West gediehen - was nun ein weniger harmloser Rückgriff wäre.
Daran erinnert sei aber allemal: David Hasselhoff sang dereinst vor dem Brandenburger Tor, kurz bevor West und Ost zu einer blühenden Landschaft verschmelzen sollten. Ein Comeback des schauspielenden Barden kann sich keiner wünschen. Verwundern würde es freilich auch nicht.
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