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Vierschanzentournee: Der Pole Dawid Kubacki hat die Lizenz zum Fliegen

Vierschanzentournee

Der Pole Dawid Kubacki hat die Lizenz zum Fliegen

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    Dawid Kubacki aus Polen ist als Führender im Gesamt-Weltcup der Favorit auf den Gesamtsieg der Vierschanzen-Tournee..
    Dawid Kubacki aus Polen ist als Führender im Gesamt-Weltcup der Favorit auf den Gesamtsieg der Vierschanzen-Tournee.. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Der Mann hat die Lizenz zum Fliegen. Er segelt selbst durch die Lüfte, und mit allen möglichen Geräten. Zum einen büffelte Dawid Kubacki dafür, einen Segelflieger steuern zu dürfen. Als Kind, so erzählte er einst bei der Vierschanzentournee, habe er schon am liebsten mit ferngesteuerten Hubschraubern gespielt. Aber selbst fliegt er gerade am allerbesten durch die Lüfte. Wenn am Donnerstag (16.30 Uhr/live im ZDF und Eurosport) in Oberstdorf vor gut 25.000 Zuschauern in der Arena am Schattenberg die Vierschanzentournee startet, ist der Pole der Top-Favorit auf den Gesamtsieg. „Wer die Tournee gewinnen will, muss ihn erst einmal besiegen“, sagt Lokalmatador Karl Geiger.

    Skispringer Kubacki galt als schlampiges Genie

    Vier Mal stand Kubacki in dieser Saison bereits ganz oben auf dem Stockerl. Schlechter als Platz sechs war der überlegene Weltcup-Führende mit 650 Punkten nie gelistet. In der Gesamtwertung folgen mit gehörigem Abstand der Slowene Anze Lanisek (576) und Stefan Kraft aus Österreich (467) auf den weiteren Rängen. Konstanz ist eine Stärke des 32-Jährigen. Das war nicht immer so. Kubacki galt lange Zeit als schlampiges Flug-Objekt. Fast jeden Sommer glänzte der Mann aus Nowy Targ mit starken Leistungen und versank während der Saison auf Schnee im Mittelmaß. Bis der Österreicher Stefan Horngacher, der nun die Adler die des Deutschen Skiverbandes trainiert, seinen Schützling zu Höchstleistungen anstachelte.

    Vor drei Jahren feierte der Pole seinen ersten Sieg bei der Vierschanzentournee

    Im Januar 2020 gewann der Blondschopf erstmals die Vierschanzentournee. Als dritter Pole nach Adam Malysz (2001) und Kamil Stoch (2017 und 2018). „König Kamil“ hat einen Thronfolger gefunden. Vor drei Jahren reichte Kubacki ein einziger erster Platz zum Gesamtsieg. Nach zwei dritten Rängen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen und Platz zwei in Innsbruck schnappte sich der Pole mit einem Sieg im Finale von Bischofshofen den Goldenen Adler vor Marius Lindvik und Karl Geiger. 

    So ruhig und gelassen, wie sich Dawid Kubacki an den Schanzen präsentiert, verläuft auch sein Privatleben. Nach dem Besuch einer Sporthochschule in Katowice machte er Skispringen zum Beruf. 2019 heiratete er seine Freundin Marta Majcher, mit der er im polnischen Skisprung-Mekka Zakopane lebt. Neben Segelflugzeugen und Modell-Hubschraubern müssten eigentlich auch Drohnen sein Ding sein. Nein, die interessieren ihn nicht, erzählte Kubacki einst. Die seien zu einfach zu fliegen. 

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