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Vierschanzentournee: Bilder zeigen: So entstand das Loch im Anzug von Andreas Wellinger

Vierschanzentournee

Bilder zeigen: So entstand das Loch im Anzug von Andreas Wellinger

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    Am Donnerstag beim Qualifikationswettbewerb in Oberstdorf ist es passiert: Andreas Wellingers Anzug riss unter der Achsel. Das Loch sorgte später für jede Menge Diskussionen.
    Am Donnerstag beim Qualifikationswettbewerb in Oberstdorf ist es passiert: Andreas Wellingers Anzug riss unter der Achsel. Das Loch sorgte später für jede Menge Diskussionen. Foto: Ralf Lienert

    Die Allgäuer Zeitung liefert den Beweis, nachdem es am Samstag – dem Ruhetag bei der Vierschanzentournee – europaweit Diskussionen um den Anzug von Skispringer Andreas Wellinger gegeben hatte. Der 28-jährige Ruhpoldinger, der am Freitag das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewann, hatte tags zuvor beim Qualifikationsspringen in Oberstdorf (das er übrigens auch für sich entschied) ein mehrere Zentimeter großes Loch im Anzug - und zwar direkt unter der rechten Achsel.

    Loch im Anzug von Andreas Wellinger: Forderung nach Disqualifikation

    Hatte Wellinger dadurch einen Vorteil in der Flugphase? Und hätte er dafür eigentlich disqualifiziert werden müssen? Der Materialkontrolleur des Internationalen Skiverbandes, Christian Kathol, sagte dem norwegischen Fernsehsender NRK: "Wenn er bei mir gewesen wäre und ich den Anzug gesehen hätte, wäre er disqualifiziert worden." Angeblich sollen Fernsehbilder belegen, dass der Riss an der rechten Achsel erst im Auslauf entstanden sei. Die TV-Bilder wurden jedoch als Beweis nicht freigegeben. Wellinger sagte auf Anfrage des norwegischen Senders: "Das liegt daran, dass ich nach dem Sprung zu viel gefeiert habe."

    Wellinger sei nach dem Gewinn der Qualifikation, für die er 3000 Schweizer Franken Preisgeld bekam, nicht bei der Materialkontrolle gewesen, bestätigte auch Kathol. Dem Fis-Funktionär zufolge werden die Springer, die zur Anzugskontrolle müssen, nach dem Zufallsprinzip entschieden.

    Fotos zeigen: Das Loch in Wellingers Anzug entstand erst nach dem Sprung

    Die Allgäuer Zeitung hat Beweisfotos, dass die Nähte von Wellingers Anzug erst im Auslauf der Schattenbergschanze – und eben nicht vor oder während des Sprunges – geplatzt sind, und zwar tatsächlich in der Situation, als er die rechte Faust ballte, den rechten Arm nach oben streckte und dem Publikum zujubelte. Hier ist die Bildfolge von Ralf Lienert, dem Leiter der Bildredaktion der Allgäuer Zeitung. Der 60-Jährige ist seit vielen Jahren bei Sport-Großveranstaltungen. Ihm und seiner Kamera entgeht kaum etwas.

    Wellingers Anzug platzte beim Jubeln: Hier noch ohne Loch...
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    3 Bilder
    Hatte Andreas Wellinger bei der Vierschanzentournee einen unfairen Vorteil? Nein, das Loch im Anzug entstand erst beim Jubeln, wie diese Bilder zeigen.

    Auch jetzt liefert er Wellinger und dem Deutschen Skiverband entlastendes Bildmaterial. Wellinger kann sich also voll und ganz auf das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen mit der Quali an Silvester und dem 2. Wertungsspringen am 1. Januar 2024 konzentrieren.

    Vierschanzentournee: Keiner von Wellingers Konkurrenten legte Protest ein

    Übrigens: Keiner der konkurrierenden Verbände, auch nicht der norwegische, hat am Donnerstag oder Freitag Protest gegen die Wertung von Wellingers Quali-Sprung eingelegt. Auch für Wellingers größten Widersacher, Stefan Kraft aus Österreicher, ist das Loch im Anzug keine Aufregung wert. "Es ist egal. Er hüpft keinen Meter weiter oder kürzer. Wegen so etwas disqualifiziert zu werden, wäre schon bitter", sagte der Salzburger gegenüber österreichischen Medienvertretern.

    Brisanz erhielt das Thema dennoch, weil eine Disqualifikation (auch eine nachträgliche) dazu geführt hätte, dass Wellinger am Freitag beim ersten Tournee-Springen gar nicht startberechtigt gewesen wäre. So aber gewann der Ruhpoldinger vor Ryoyu Kobayashi aus Japan und Stefan Kraft aus Österreich.

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