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US-Präsidentschaftswahlen: Die größte Bühne: Donald Trump und der Sport

US-Präsidentschaftswahlen

Die größte Bühne: Donald Trump und der Sport

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    Donald Trumps zweite Amtszeit als Präsident macht ihn zum Gastgeber der beiden wichtigsten Sport-Großereignisse.
    Donald Trumps zweite Amtszeit als Präsident macht ihn zum Gastgeber der beiden wichtigsten Sport-Großereignisse. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

    In seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident bekommt Donald Trump die größtmögliche Bühne. 2026 sind die USA Co-Gastgeber der Fußball-WM, 2028 kommen die nächsten Olympischen Spiele nach Los Angeles. Oliver Bierhoff rechnet damit, dass der umstrittene 78 Jahre alte Republikaner einen besonderen Fokus auf die Veranstaltungen legen wird. «Ich bin sicher, dass sich Trump und Amerika als Top-Sportnation bei der WM 2026 und Olympia 2028, aber auch schon bei der Club-WM im nächsten Jahr darstellen wollen und werden», sagte der frühere Nationalmannschaftsmanager zuletzt der «Sport Bild».

    Trump, der Anfang des Monats die US-Wahl gewonnen hatte und im Januar die Geschäfte von Joe Biden übernehmen wird, werde mit Sicherheit «die großen internationalen Sportbühnen, auf die die ganze Welt schauen wird, für die USA und sich persönlich nutzen wollen. Insofern sind das gute Voraussetzungen für die Großevents», meinte Bierhoff, der derzeit als Berater für das NFL-Team New England Patriots arbeitet. Auch bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer habe man gesehen, «dass Politiker gerne die positive Stimmung im Land für sich und ihre Agenda mitnehmen».

    Trumps Regierung ist verantwortlich für Einreisegenehmigungen

    Insbesondere Trumps Agenda ist allerdings auch ein Grund dafür, dass seine zweite Präsidentschaft im Vorfeld kritisch gesehen wird. Bei der WM, die die USA gemeinsam mit Mexiko und Kanada ausrichten, nehmen erstmals 48 Teams teil - die alle ihre Fans mitbringen wollen. Während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 verärgerte der ehemalige TV-Star mit einem Einwanderungsbann für Menschen aus Irak, Iran, Syrien, Libyen, Somalia, Sudan und dem Jemen weltweit viele Leute. Die US-Regierung ist verantwortlich für das Erteilen von Einreisegenehmigungen und Visa für Sportler, Journalisten und Fans auch bei Großveranstaltungen.

    Auch die Beziehungen zu Mexiko als Co-Gastgeber könnten unter dem angekündigten hartem Umgang mit Migranten insbesondere aus Mittel- und Südamerika sowie dem Weiterbau der Grenzmauer zum südlichen Nachbarland leiden. FIFA-Präsident Gianni Infantino soll sich mit Trump gut verstehen, der Draht zwischen dem Fußballweltverband und dem Weißen Haus sollte kurz sein.

    Die Olympischen Spiele finden in einer Demokraten-Hochburg statt

    Komplexer ist die Lage für die Organisatoren der Olympischen Spiele in Los Angeles (LA28). Die Stadt an der Pazifik-Küste wird von der Demokratin Karen Bass als Bürgermeisterin regiert, auch der Bundesstaat Kalifornien hat in Gavin Newsom einen Demokraten als Gouverneur - beide sind erklärte Trump-Gegner. Casey Wasserman, Präsident von LA28, äußerte sich vor der ersten Wahl Trumps öffentlich deutlich ablehnend («nicht das Richtige für unser Land») über den damaligen Kandidaten.

    Weniger als vier Jahre vor der Eröffnungsfeier - die zum Ende der zweiten Amtszeit von Trump zum öffentlichkeitswirksamen Höhepunkt werden könnte - bemühen sich die Organisatoren um diplomatische Aussagen. «Diese Spiele waren schon vor der Bewerbung überparteilich und wurden von Präsidenten beider Parteien unterstützt, inklusive dem gewählten Präsidenten Trump. Wir freuen uns darauf, mit dieser Regierung zusammenzuarbeiten und 2028 sichere Spiele zu kreieren», sagte LA28-Geschäftsführer Reynold Hoover der Deutschen Presse-Agentur.

    Auch Wasserman übte sich vergangene Woche in freundlichen Aussagen. «Trump war 2017 Präsident, als wir den Zuschlag bekommen haben und hat Verträge unterzeichnet, in denen sich die Regierung dazu verpflichtet hat, Transport und Sicherheit zu liefern», sagte er. «Das sind die Olympischen Spiele, da geht es nicht um Rot und Blau. Da geht es um Rot, Weiß und Blau - dies sind Amerikas Olympische Spiele, die in Los Angeles stattfinden. Das steht über der Politik, das merken wir in all unseren Erfahrungen», sagte er in Anspielung der Landesfarben des Landes und der Farben der beiden Parteien: Die Demokraten sind blau, die Republikaner rot.

    NFL-Profis jubeln mit Trump-Tanz

    Für aktive Sportlerinnen und Sportler scheint der Alltag nach der Wahl wieder politischer zu werden - wie schon in Trumps erster Amtszeit, als der damalige NFL-Quarterback Colin Kaepernick aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt während der Nationalhymne kniete und viele dem Beispiel folgten.

    Nun allerdings sind die Sympathisanten Trumps öffentlich sichtbarer. In der NFL zelebrierten Spieler nach dem Vorbild von San-Francisco-49ers-Profi Nick Bosa gelungene Aktionen mit einem Jubel, der Trumps Art zu tanzen imitiert. Der Kampfsportler Jon Jones nutzte den Jubel nach seinem Sieg in der Ultimate Fighting Championship am Samstag ebenso - mit Trump im Publikum.

    Golf-Star McIlroy traut Trump Vermittlerrolle zu

    Hoffnungen mit Trumps erneuter Wahl gibt es im Golf, wo die schwierigen Verhandlungen der rivalisierenden Golf-Touren durch die Hilfe des designierten US-Präsidenten vorangetrieben werden könnten. Zumindest Nordirlands Golfstar Rory McIlroy hält das für möglich. Der vierfache Major-Sieger glaubt, dass Trump den Streit der PGA Tour, der DP World Tour und der LIV Tour schlichten und den Prozess eines Zusammenwachsens beschleunigen könnten. Trump hatte Anfang der Woche in einem Podcast angedeutet, dass er nur «15 Minuten bräuchte, um den Deal zu machen.»

    «Er könnte dazu in der Lage sein», sagte der 35 Jahre alte McIlroy zuletzt vor der Abu Dhabi Championship bei Sky Sports. «Er hat Elon Musk, den ich für den klügsten Mann der Welt halte, an seiner Seite. Vielleicht können wir etwas erreichen, wenn wir Musk einbinden», sagte er über den wegen seiner Aussagen vielfach kritisierten Unternehmer.

    Die Gespräche zwischen der US-amerikanischen PGA Tour, der europäischen DP World Tour und der von Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour laufen bereits seit Juni 2023. Die drei Touren hatten damals eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Konkrete Ergebnisse hat es aber bisher nicht gegeben.

    Trump habe offensichtlich ein gutes Verhältnis zu Saudi-Arabien, sagte McIlroy. «Er hat ein gutes Verhältnis zum Golfsport. Er ist ein Liebhaber des Golfsports. Also, vielleicht. Wer weiß?» Aber als nächster Präsident der Vereinigten Staaten habe «Trump wahrscheinlich Wichtigeres zu tun, als sich um Golf zu kümmern», vermutete der Golfstar.

    Trump war bereits Präsident, als die USA mit Mexiko und Kanada den Zuschlag für die WM 2026 bekamen.
    Trump war bereits Präsident, als die USA mit Mexiko und Kanada den Zuschlag für die WM 2026 bekamen. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
    Donald Trump spielt gerne Golf. Er könnte im Streit der Golftouren vermitteln.
    Donald Trump spielt gerne Golf. Er könnte im Streit der Golftouren vermitteln. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
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