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Union Berlin Fan sorgt mit Feuerzeugwurf für Kontroverse

Glosse

Mit Sicherheit nicht die hellste Kerze am Christbaum

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    Bochums Torhüter Patrick Drewes sank zu Boden, nachdem ihn ein Feuerzeug am Kopf getroffen hatte.
    Bochums Torhüter Patrick Drewes sank zu Boden, nachdem ihn ein Feuerzeug am Kopf getroffen hatte. Foto: Andreas Gora, dpa

    So ein Feuerzeug ist grundsätzlich eine tolle Sache. Zu den Errungenschaften der Menschheit gehört, dass heutzutage nicht mehr Stöckchen oder Steinchen aneinander gerieben werden muss, um eine Flamme zu entzünden. Stattdessen drückt Homo Sapiens Sapiens aufs Knöpfchen oder dreht am Metallrädchen - und es werde Feuer. Vor allem dieser Tage erfreut sich der Miniaturflammenwerfer hoher Beliebtheit. Wie bitte schön sollte sonst der Adventskranz seine Pracht entfalten? Oder der Holzofen seine wohlige Wärme entsenden? Die Adventszeit und Weihnachten stehen für erhellende Momente.

    Einen solchen hätte man dem Anhänger von Union Berlin ebenso gewünscht. Stattdessen demonstrierte er mit dem Wurf eines Feuerzeugs, dass er mit Sicherheit nicht die hellste Kerze am Christbaum ist. Kurz vor Spielende hatte der Zuschauer im Heimspiel gegen den VfL Bochum den Gegenstand Richtung Torhüter Patrick Drewes geworfen. Dabei erwies sich der Fan leider treffsicherer als mancher Spieler zuvor. Bochums Torhüter wurde am Kopf getroffen, sank zu Boden und musste minutenlang behandelt werden. Nach langer Unterbrechung setzten beide Mannschaften die Partie fort. Allerdings kündigte der VfL an, Einspruch gegen die Wertung einzulegen. Die Partie hatte 1:1 geendet, nachdem die Teams sich in den letzten Minuten gijongleich auf einen Nichtangriffspakt geeinigt hatten.

    Diskussionen über Sichherheit in Stadien unnötig

    Was jetzt unnötig ist: Diskussionen darüber, ob der Fußball ein Gewaltproblem hat und die Vereine mehr für die Sicherheit in ihren Stadien tun müssten. Ob Bierbecher, Handy, Schlüsselbund oder eben Feuerzeug - wer etwas auf den Rasen schleudern möchte, wird etwas Passendes finden. Die Aktion war die Dummheit eines Einzeltäters, der glücklicherweise schnell ermittelt wurde. Ihm wünscht man, dass ihm auch ohne sein Feuerzeug ein Licht aufgeht, nachdem er seine Strafe erhalten und abgebüßt hat.

    Wahrscheinlich ist das Szenario, dass die Partie zugunsten der Bochumer gewertet wird. Der Feuerzeugwerfer hat nicht nur sich, sondern auch seinem Klub geschadet. Wenn Union Berlin einen Tag vor Heiligabend in seinem Stadion „An der alten Försterei“ sein traditionelles Weihnachtssingen veranstaltet, werden Fans mit Nikolausmütze und Kerze die andächtige Atmosphäre genießen. Für den Täter, gegen den gewiss ein Stadionverbot ausgesprochen wurde, wäre der Abend sehr lehrreich gewesen: Er hätte nicht nur gesehen, wie ein friedliches Miteinander aussieht. Zugleich, was der eigentliche Sinn eines Feuerzeugs ist.

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