Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts treffen auch Schalke 04 wegen der problematischen Partnerschaft mit dem russischen Staatskonzern Gazprom. Am Donnerstag gab der Zweitligist bekannt, dass die Mannschaft am Wochenende nicht mit dem Schriftzug des Hauptsponsors auflaufen wird.
Schalke trennt sich von Gazprom-Schriftzug - wegen Krieg in der Ukraine
Der Verein aus Gelsenkirchen teilte am Donnerstag mit: "Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage hat sich der FC Schalke 04 dazu entschieden, den Schriftzug seines Hauptsponsors – „GAZPROM“ – von den Trikots zu nehmen." Diese Entscheidung erfolge nach Gesprächen mit Gazprom Germania. Stattdessen wird „Schalke 04“ auf der Brust der Königsblauen stehen.
Auch in personeller Hinsicht hat der eskalierende Ukraine-Konflikt den Fußball-Zweitligisten längst eingeholt. Der von den USA mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig hat sein Mandat im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 niedergelegt. Auch das teilte der Club am Donnerstag mit. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist.
Partnerschaft zwischen Gazprom und Schalke ist problematisch - Finanzlage aber auch
Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts treffen also auch Schalke wegen der problematischen Partnerschaft mit Wucht. Denn der russische Staatskonzern, einer der großen Gasversorger Deutschlands, hält den mit rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Traditionsclub quasi über Wasser. Der Kontrakt läuft noch bis 2025. Der Marketingexperte Raphael Brinkert brachte im Zusammenhang mit einer möglichen Trennung von Gazprom einen Sponsorenpool für Kompensationszahlungen ins Spiel.
Der Zweitliga-Fünfte Schalke hatte am Mittwoch betont, für Frieden und friedliches Miteinander zu stehen und dass Gewaltfreiheit im Leitbild des Vereins festgehalten sei. Trainer Grammozis gab am Donnerstag vor dem Spiel beim Karlsruher SC (Samstag/13.30 Uhr/Sky) zu, "dass solche Ereignisse nicht irgendein Nebengeräusch sind, sondern im Alltag schon sehr stark auf einen einprasseln. Wir hoffen natürlich alle, dass es nochmal ein friedliches Treffen gibt, das letztendlich auch zu einem friedlichen Ausgang führt", sagte er. Immerhin: Auf seiner Jacke fehlte am Donnerstag bereits der Schriftzug Gazprom. (AZ/dpa)
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