Die deutschen Handballer haben ihre Erfolgsserie bei der Weltmeisterschaft fortgesetzt und vorzeitig das Viertelfinale erreicht.
Die DHB-Auswahl zeigte eine starke Leistung und besiegte die Niederlande mit 33:26 (15:12). Damit ist die K.o.-Runde schon vor dem abschließenden Hauptrundenspiel am Montag (20.30 Uhr/ARD) gegen die ebenfalls qualifizierten Norweger perfekt.
Vor rund 5000 Zuschauern im polnischen Kattowitz war der erneut überragende Spielmacher Juri Knorr mit neun Treffern bester Werfer der weiter ungeschlagenen deutschen Mannschaft. Auch Torhüter Andreas Wolff lieferte wie schon so oft bei diesem Turnier eine mehr als überzeugende Vorstellung ab.
Im Viertelfinale warten Frankreich oder Spanien
Darauf wird es auch im weiteren Verlauf ankommen. Schon die Norweger am Montag zählen zur Weltspitze. Und im Viertelfinale trifft die DHB-Auswahl dann entweder auf Olympiasieger Frankreich oder Spanien.
Schon von den Niederländern wurde das deutsche Team ordentlich gefordert, zumindest im ersten Durchgang. Bundestrainer Alfred Gislason und seine Spieler hatten vor der Partie kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um vor dem Gegner zu warnen. Dass es etwa ein ganz anderes Spiel werden würde als zuletzt beim 39:19 gegen die hoffnungslos überforderten Argentinier. Sie sollten recht behalten.
Von Anfang an entwickelte sich in Kattowitz eine extrem temporeiche und enge Begegnung. Eine Zwei-Tore-Führung war zunächst das höchste, was die DHB-Auswahl sich herausspielen konnte. Denn die Niederländer kamen immer wieder zurück. Erst im zweiten Durchgang zog Deutschland davon.
Angetrieben von ihrem Spielmacher Luc Steins rollte das Oranje-Team zunächst immer wieder mit einem irren Tempo auf die deutsche Defensive zu. Die DHB-Auswahl benötigte ein paar Minuten, um sich darauf einzustellen. Erst als der erneut starke Wolff in der 11. Minute einen Siebenmeter parierte, ging die deutsche Mannschaft kurz darauf erstmals in Führung. Und geriet danach nicht mehr in Rückstand.
Knorr überzeugt erneut
Wieder einmal war es der Jüngste im Team, der das Spiel der DHB-Auswahl prägte. Den 22-jährigen Knorr bekamen die Niederländer zu keinem Zeitpunkt in den Griff. Ähnlich wie Steins führte auch der Profi der Rhein-Neckar Löwen die Angriffe seiner Mannschaft mit hohem Tempo an.
Wenn sich die niederländische Defensive schnell genug formierte, fand er immer wieder mit eigenen Würfen den Durchbruch. Oder er verwandelte eben seine Siebenmeter. Knorr war an fast jeder gefährlichen Aktion der DHB-Auswahl beteiligt.
"Wir haben es gut gemacht in den meisten Phasen, darum sind wir auch mit drei Toren vorne", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Pause. Nach dem Seitenwechsel baute das deutsche Team dann seine Führung aus, weil den Niederländern zwischenzeitlich gar nichts mehr gelingen wollte.
Doch der Gegner gab sich nie auf. Weil ihm anders als der deutschen Mannschaft jedoch die Alternativen auf der Bank fehlten, wurde es am Ende deutlich. Das dürfte jedoch schon gegen Norwegen anders werden.
(Nils Bastek und Eric Dobias, dpa)