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TSV 1860 München: Großer Umbruch bei den Löwen – und Zoff um Horst Heldt

TSV 1860 München

Großer Umbruch bei den Löwen – und Zoff um Horst Heldt

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    Horst Heldt ist beim TSV 1860 München als Sportdirektor im Gespräch.
    Horst Heldt ist beim TSV 1860 München als Sportdirektor im Gespräch. Foto: Valeria Witters, Witters

    Wenn beim FC Bayern vom großen Umbruch gesprochen wird, können die Fans des TSV 1860 darüber nur müde lächeln. Zwar trennen die Grünwalder Straße der Löwen und die Säbener Straße des FCB gerade mal 500 Meter Luftlinie, die tatsächliche Distanz zwischen beiden Vereinen scheint aber so groß wie nie zu sein. Und das, was bei den Bayern ein radikaler Neustart ist, wäre bei den Sechzigern eben nur ein moderater Kaderumbau. Ganz konkret und im Hinblick auf die aktuellen Kaderzahlen bedeutet das: Bei den Löwen wird mal wieder alles neu. 18 Spieler plus Sportdirektor Günther Gorenzel haben den Verein verlassen, bis jetzt hat der TSV 1860 aber schon zehn neue Profis verpflichtet. 

    Behält der deutsche Meister von 1966 das Tempo bei, mit dem zuletzt neue Kicker unter Vertrag genommen wurden, dürfte der aktuell 25 Mann fassende Kader aber bald wieder voll sein. Zuletzt wurden innerhalb von zwei Tagen die Stürmer Morris Schröter (Hansa Rostock) und Valmir Sulejmani (FC Ingolstadt) der Öffentlichkeit präsentiert. Wie es aber genau um das Leistungsniveau der Löwen bestellt ist, kann wohl niemand sagen: Sechzig muss mal wieder sparen, der Etat wurde leicht abgesenkt und liegt nun dem Vernehmen nach bei sechs Millionen Euro. Die bisherigen Testspiele waren recht ernüchternd: Dreimal blieben die Löwen ohne Tor, selbst bei den Siegen gegen Regionalligist Memmingen (4:0) und Kreisligist TSV Wemding (9:0) gab es wenig Überzeugendes zu sehen.

    Bei einigen Löwen geht die Furcht vor einer Zitter-Saison um

    Und Sechzig wäre auch nicht Sechzig, wenn es nicht schon die ersten Befürchtungen gäbe, dass es in der kommenden Saison einzig und allein um den Abstieg gehen würde. Dazu passt, dass Linksverteidiger Philipp Steinhart sich beim Gastspiel in Wemding verletzt hat und wohl länger ausfallen wird. Sehr wahrscheinlich dürfte Trainer Maurizio Jacobacci seinen Wunsch nach Neuzugängen bei der Vereinsführung nochmals erneuern.

    Der prominenteste Name, der derzeit als Neuzugang für die Löwen gehandelt wird, verheißt zwar Großes, ist aber nicht als Spieler eingeplant: Horst Heldt. Der 53-Jährige steckte zwischen 1995 und 1999 zwar im Trikot der Münchner, verdient sein Geld aber seit einiger Zeit als Sportmanager, zuletzt und bis Sommer 2021 war das beim 1. FC Köln der Fall. Jener Heldt also sollte eigentlich schon lange als neuer Sportdirektor vorgestellt werden. Nur noch Details, so hieß es vor über einer Woche, müssten geklärt werden. Passiert ist seither aber nichts. Mittlerweile ist zu hören, dass es - auch das ist eine wiederkehrende Konstante im Löwenkosmos - Unstimmigkeiten in der Führungsebene gibt. 

    Präsident Reisinger will Heldt, Investor Ismaik und Geschäftsführer Pfeifer nicht

    Demnach will Präsident Robert Reisinger Heldt haben, Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer und Investor Hasan Ismaik hingegen eher nicht. Laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Saki Stimoniaris, der die Investorenseite vertritt, scheint unklar zu sein, ob Heldt jemals kommt. "Ich habe diese Personalie die Woche auch über die Medien erfahren und Hasan Ismaik hat auch nichts gewusst", sagte der Grieche im Sechzig-Podcast Radis Erben

    Vielmehr scheint Geschäftsführer Pfeifer im Gespräch mit mehreren Kandidaten zu sein. Einer der Namen, die in diesem Zusammenhang gehandelt werden, ist der von Christoph Janker. Der ist beim FC Augsburg als Leiter Lizenzbereich aktuell die rechte Hand von Geschäftsführer Stefan Reuter und hat ebenfalls eine Vergangenheit bei den Sechzigern, durchlief die Jugendabteilung des Vereins und kickte in der zweiten Mannschaft der Löwen. Nach Informationen unserer Redaktion ist ein Engagement bei 1860 für Janker aktuell aber kein Thema. Zudem muss der FC Augsburg ja gerade selbst einen Umbruch verwalten. Oder, wie man bei den Sechzigern sagen würde: eine moderate Kaderanpassung.

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