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TSG Hoffenheim: Julian Nagelsmann träumt vom Titel

TSG Hoffenheim

Julian Nagelsmann träumt vom Titel

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    Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann will mit seiner Mannschaft in der Spitzengruppe der Bundesliga bleiben. Er selbst wechselt nach der Saison nach Leipzig.
    Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann will mit seiner Mannschaft in der Spitzengruppe der Bundesliga bleiben. Er selbst wechselt nach der Saison nach Leipzig. Foto: Jan Woitas, dpa

    Julian Nagelsmann bezeichnet sich selbst als Kind der Berge, sommers ist er hier gern mit dem Radl unterwegs. Mit der TSG Hoffenheim ging es für den jüngsten Trainer der Liga bisher nur bergauf. In seiner finalen 1899-Saison soll es für den passionierten Mountainbiker nicht nur downhill gehen.

    Klassenerhalt, dann Vierter und Dritter. Kann Hoffenheim dieses Jahr die Bayern ärgern?

    Es gibt ja keine Bayern-Jäger mehr. Schon bevor die Saison losgeht, gratuliert die Konkurrenz den bajuwarischen Dauersiegern Jahr für Jahr. Leider völlig zu Recht. So viel Demut hat Julian Nagelsmann nicht, wenn er sagt, dass er mit Hoffenheim „das Maximale, den Meistertitel“ erreichen will. Gewaltig ärgern kann Nagelsmann die Bayern auf jeden Fall schon einmal im Auftaktspiel der Bundesligasaison, wenn die TSG Hoffenheim in der Allianz Arena gastiert und nicht wie die vergangenen Münchner-Gegner bei der Gelegenheit mit 1:3 (Leverkusen), 0:6 (Werder Bremen) oder 0:5 (Hamburger SV) untergeht.

    Julian Nagelsmann hat seinen Leipzig-Wechsel früh publik gemacht. Heißt das nun mehr Ruhe oder mehr Risiko?

    Rumdrucksen und Heimlichtun in einer Branche voller Indiskretionen, das hätte nicht zu Nagelsmann gepasst. Der 31-Jährige hängt sich noch mehr rein, weil er einen erfolgreichen Abschluss nach dann neun Jahren im Kraichgau-Klub erleben möchte. Der Trainer hat seinen Ruf des Bessermachers zu verteidigen. Er hat Jahr für Jahr Spieler auf ein höheres Niveau gehoben: Sebastian Rudy, Niklas Süle oder Sandro Wagner beispielsweise, die nun allesamt in München kicken. Solange Nagelsmann wie bisher ein Kraichgauer Erfolgstyp ist, wird es keine Probleme geben. Reiht 1899 Niederlage an Niederlage, dann werden jedoch die Fragen kommen, ob der Trainer als lahme Ente unterwegs ist.

    Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann im Portrait von Christoph Härringer.
    Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann im Portrait von Christoph Härringer. Foto: Christoph Härringer

    Was ist in der Champions League zu erwarten?

    In einer Kategorie liegt die TSG schon mal ganz vorn: In der Gruppenphase der Champions League gibt es keinen Verein aus einem kleineren Ort als Hoffenheim (etwa 3300 Einwohner). Auch sonst sind die Hoffenheimer nach aktuellem Stand der kleinste Fisch im Meer der großen Haie. Keines der bisher qualifizierten Teams hat einen geringeren Uefa-Koeffizienten. In der Vorbereitung waren die Nagelsmänner als Ballermänner unterwegs und erzielten gegen internationale Erstligisten mal acht, mal fünf Treffer.

    Wer hat das Zeug zum Überraschungsmann im großen Kader?

    Im Vorjahr vertraute Nagelsmann im Champions-League-Play-off in Liverpool dem 19-jährigen Neuling Dennis Geiger das Mittelfeld an – Geiger wurde bis zu seiner langwierigen Verletzung zum Stammspieler. Der nächste Geiger könnte ein Otto sein. Stürmer David

    Welche Gefahren lauern im aktuellen Erfolg?

    „Wir dürfen nicht in die Champions-League-Falle treten und das ausgeben, was wir in diesem Jahr einnehmen werden“, sagt Sportdirektor Alexander Rosen. Was für eine Falle? Ein zu hoher Gehaltsetat als Folge einer einmaligen Königsklassenteilnahme beispielsweise. Ein teurer Kader wird ohne dauerhafte Champions-League-Millionen ganz schnell zum Problem. Man frage nach beim VfB Stuttgart (2009), Bremen (2011) oder Wolfsburg (2015), die das allesamt schon mitgemacht haben. Aktuell ist bei der TSG 1899 durch die Champions League so viel Geld wie nie zuvor da. In den Vorjahren musste stets ein Transferüberschuss von zehn Millionen Euro generiert werden. „Wir brauchen die großen Transfers nicht, wir haben mehr Kraft, Nein zu sagen“, sagt

    Prognose der Sportredaktion

    Der Trainer behält die Mannschaft im Griff und führt die TSG wieder nahe an die Spitze heran.

    Zugänge Adams (Young Boys Bern, 8 Millionen Euro), Bittencourt (1. FC Köln, 6 Mio.), Belfodil (Standard Lüttich, 5,5 Mio.), Grifo (Mönchengladbach, 5,5 Mio.), Brenet (PSV Eindhoven, 3,5 Mio.), Pires (Austria Wien, war ausgeliehen), Joelinton (Rapid Wien, war ausgeliehen)

    Abgänge Gimber (Jahn Regensburg, 1 Mio.), Schwäbe (Bröndby, 700.000), Atik (Dynamo Dresden, 600.000), Mees (Union Berlin, 500.000), Uth (Schalke 04, ablösefrei), Gnabry (FC Bayern, war ausgeliehen)

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