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Thorups Strategiewechsel beim FCA: Vom Angriff zur Verteidigung

Kommentar

Jess Thorup kehrt seiner Spielidee für den FCA den Rücken zu

Johannes Graf
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    Ein nachdenklicher Jess Thorup. Der Trainer des FC Augsburg hat die Defensive stabilisiert - zulasten attraktiven Spiels.
    Ein nachdenklicher Jess Thorup. Der Trainer des FC Augsburg hat die Defensive stabilisiert - zulasten attraktiven Spiels. Foto: Jan-Philipp Strobel, dpa

    Nach dem torlosen Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim strahlten Spieler und Verantwortliche des FC Augsburg Zufriedenheit aus. Positive Dinge hoben sie hervor. In der Fußball-Bundesliga waren sie zum dritten Mal in Folge ohne Niederlage geblieben. Die Gegentorflut ist nachhaltig eingedämmt. Inklusive DFB-Pokal hat der FCA somit in den jüngsten vier Begegnungen lediglich zwei Treffer kassiert. Den Abstand zum Tabellen-15. Hoffenheim hat Augsburg gehalten.

    Trainer Jess Thorup ist zum Realpolitiker geworden, nachdem die Augsburger in der Anfangsphase der Saison eine attraktive, aktive Spielweise verfolgten, diese aber nicht mit den gewünschten Resultaten einherging. Für den Trainer zählt in der aktuellen Phase nur das Ergebnis. Zu diesem Zweck hat er seine bisherige Herangehensweise verändert, von seinem offensiven „Mindset“ ist er abgerückt. Die gegnerische Mannschaft wird nicht mehr so früh am Spielaufbau gestört, dadurch wird es leichter, Kompaktheit herzustellen. Thorup hat defensive Stabilität hergestellt und Punkte geholt. Doch gegen ein angeschlagenes, im Angriff extrem harmloses Hoffenheim hätte mehr Mut wohl zu einem Erfolg geführt.

    Schön und erfolgreich spielen - vor dieser Herausforderung steht FCA-Trainer Thorup

    So ließ der FCA eine Chance liegen. Mit einem Sieg hätten die Augsburger den Abstand zu den Abstiegsrängen vergrößert und sich in die obere Tabellenhälfte geschoben. Weitaus beruhigter hätten sie sich in die Länderspielpause verabschieden können. In den Spielen bis zur Winterpause warten mit München, Frankfurt und Leverkusen drei Top-Teams, wirklich bedeutend sind die Begegnungen mit Bochum und Kiel.

    Thorup ist an einem Punkt angelangt, an dem schon viele Trainer in Augsburg gestanden haben. Sie sind mit einer offensiven Spielidee und der Aussicht auf konstruktiven Ballbesitz zum Klub gekommen. Mussten sich aber - der eine früher, der andere später - eingestehen, dass die Transformation zu einer Spiel gestaltenden Mannschaft schwierig ist. Schön und erfolgreich zu spielen - vor dieser Herausforderung steht Thorup jetzt.

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