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Tennis: Zverev ist in Wimbledon der deutsche Hoffnungsträger

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Zverev ist in Wimbledon der deutsche Hoffnungsträger

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    Von der Nummer eins träumt Alexander Zverev sicherlich auch, vor allem aber will er ein Grand-Slam-Turnier gewinnen.
    Von der Nummer eins träumt Alexander Zverev sicherlich auch, vor allem aber will er ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Mischa Zverev wiederholt es. Immer wieder. Man müsse das Tennisspiel auf Rasen annehmen. Dafür bereit sein. Man ist in diesem Fall sein Bruder Alexander.

    Das Spiel auf Rasen erfordert von den Tennisprofis viel Anpassungsgabe. Der Ball rutscht mehr als dass er springt, was einen deutlich tieferen Körperschwerpunkt als auf anderen Belägen erfordert. Die Spielerinnen und Spieler müssen mehr in die Knie gehen. Zverev hatte damit häufiger seine Probleme. Er ist groß gewachsen und fühlt sich auf Sand oder Hartplatz wohler. In Halle allerdings, was sein Vorbereitungsturnier für Wimbledon war, spielte er zunächst erstaunlich überzeugend und selbstsicher. Er kam bis ins Halbfinale.

    Die French Open vor wenigen Wochen hatte Zverev ebenfalls im Halbfinale beendet, was eine Einstellung des Ergebnisses aus dem vergangenen Jahr war und ihn somit keine Punkte für die Weltrangliste kostete. Allerdings hatte ihn eine Oberschenkelblessur gebremst, die nun ausgestanden ist. Das lässt hoffen für das berühmteste Turnier der Welt am Rande Londons. In der ersten Runde trifft Zverev am Dienstag auf den niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer.

    Zverev ist bereit für den Rasen Wimbledons

    Sein Bruder sei nun nicht mehr der Feind des Rasens, sagte Mischa Zverev und lachte. "Alexander wirkt reifer und erwachsener", erzählte der 35-Jährige. Wie weit aber kann das in Wimbledon führen? "Ich traue ihm viel zu", sagte Julia Görges, ehemalige Spielerin und in diesem Jahr als Expertin beim Bezahlsender Sky in Wimbledon dabei. Ein bisschen häufiger müsse Zverev noch am Netz auftauchen, um sein Spiel noch flexibler zu gestalten. Jan-Lennard Struff wäre der zweite deutsche Hoffnungsträger gewesen. Er musste allerdings wegen einer Verletzung absagen. Dabei spielt er seine wohl bislang beste Saison. Mit 33 Jahren und als reisender Vater. Mit Frau und Kindern ist Struff auf der Tour unterwegs.

    Bei den Frauen ist derzeit keine deutsche Spielerin unter den besten 50 platziert. Am meisten wird noch Tatjana Maria und Jule Niemeier zugetraut. Niemeier allerdings hatte sich kürzlich am Handgelenk verletzt.

    Es sind schwierige Zeiten. "Es gibt immer solche Phasen", sagte Kühnen. Auch andere Nationen müssen durch Wellentäler. So hat es etwa auch in den USA gedauert, bis wieder Spitzenspieler auf der Tour vertreten sind. Das ist mit Taylor Fritz und Frances Tiafoe mittlerweile wieder gelungen, in den Top 100 sind zehn bis zwölf Spieler aus den

    Tennis-Talente brauchen 200.000 Euro im Jahr

    In Deutschland dagegen sind Talente rar gesät. "Der Verband kann nur die Bedingungen stellen. Letztlich liegt es immer am Spieler, ob er den Durchbruch schafft", sagte Kühnen. Ob er bereit ist, immer den Extrameter zu gehen. Und ob es finanziell überhaupt möglich ist, sich auf der Tour zu versuchen. Rund 200.000 Euro sind nötig, um ein Tennisjahr in der erweiterten Spitzenklasse angehen zu können. Nicht jeder hat dafür die Möglichkeiten.

    Zverev hat sich durchgesetzt. Er gehört zu den besten Spielern der Welt. Ein Grand-Slam-Turnier aber hat der 26-Jährige noch nicht gewonnen. Ob ihm das ausgerechnet in Wimbledon gelingt? Die Zweifel bleiben, auch weil ein Novak Djokovic auf Rasen kaum zu schlagen ist. Der Serbe träumt davon, in diesem Jahr endlich alle vier Grand-Slam-Turniere in Folge zu gewinnen. Das ist sein großes Ziel, dem ist alles untergeordnet. Auch Carlos Alcaraz hat zuletzt gezeigt, dass ihm Rasentennis mehr und mehr Spaß macht. Dass er bereit ist für das ungewohnte Spiel. Auch der Spanier nimmt Wimbledon mehr und mehr an.

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