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Tennis: Zum 50. Geburtstag: Versöhnung der Romantiker mit André Agassi

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Zum 50. Geburtstag: Versöhnung der Romantiker mit André Agassi

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    Deutsche Sportfans sind hoffnungslos sentimental und schwer romantisch. Deshalb haben sich Freunde des Eiskunstlaufs in den 60er Jahren nichts sehnlicher gewünscht, als dass Hans-Jürgen Bäumler seine Partnerin Marika Kilius vor den Traualtar führt.

    Der smarte Eisprinz und die aparte Prinzessin begründen ihr Königreich – Projektionsfläche für Fleischereifachverkäuferinnen und einsilbige Grantler. Doch Kilius/Bäumler taten dem Land den Gefallen nicht. Mochten sie sich auf dem Eis noch so geschmeidig aneinanderschmiegen, im richtigen Leben schliefen sie getrennt.

    Der Typ aus Las Vegas erobert das Herz aus Brühl

    Ein Jammer, den das Land erst überwand, als die beiden Alpinen Christian Neureuther und Rosi Mittermaier die Bühne betraten. Der lebhafte Christian und die herzige Rosi – zwei wie füreinander geschaffen, die Fleischereifachverkäuferinnen und Grantler wieder mit ihrem Schicksal versöhnt haben. 1:1 also. Ein Unentschieden, das Unzufriedenheit schürte, als Steffi Graf und Boris Becker auftauchten, aber nicht zueinanderfanden. Zwei Kinder aus Baden. Wie hätten sie in den VIP-Boxen füreinander zittern können. Wie sich nach den Matches tröstend oder jubelnd in den Armen liegen können.

    Aber nichts davon. Stattdessen schleppte Steffi eines Tages diesen Kerl aus Las Vegas an. Einen aufgeblasenen Rebellen in XXXL-Klamotten, dessen Friseur offenbar schon damals unter Corona gelitten hatte.

    "Ich konnte deine zerrissenen Jeans, deine langen gefärbten Haare und deine Ohrringe nicht ernst nehmen. Du hast dein Image gepflegt und agiert, als sei dir wichtiger, wie du bei den anderen ankommst, und nicht, wie du wirklich bist. Das war mir suspekt“, schrieb ihm Boris Becker   in einem offenen Brie via Bild am Sonntag, gedacht als Ouvertüre zu Andre Agassis 50. Geburtstag am Mittwoch, in dessen Fortsetzung Becker dann aber überaus freundschaftliche Töne anschlägt.

    Steffi und Boris: Das wäre spannend geworden

    Dass der junge Becker den jungen Agassi nicht mochte, hatte wohl auch sportliche Gründe. Auf dem Court konnte der Leimener dem Amerikaner nur selten das Wasser reichen. Von 14 Begegnungen der beiden hat Becker nur vier gewonnen. Agassi war 101 Wochen die Nummer eins der Tennis-Welt, Becker nur zwölf Wochen. Zahlen, mit denen Steffi Graf (377 Wochen Nummer eins) nicht zu beeindrucken war. Agassi musste ihr Herz abseits des Tennisplatzes gewonnen haben, zumal er bald darauf auch den Friseur wechselte. Die deutschen Romantiker haben sich mit dem Amerikaner versöhnt.

    Bei allem, was man über Boris weiß, sind sie froh, dass es mit Steffi nichts geworden ist

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