Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Tennis: Warum Kerber und Otte die deutschen Hoffnungen bei Wimbledon sind

Tennis

Warum Kerber und Otte die deutschen Hoffnungen bei Wimbledon sind

    • |
    Angelique Kerber feierte einen schnellen Sieg zum Auftakt.
    Angelique Kerber feierte einen schnellen Sieg zum Auftakt. Foto: Frank Molter, dpa

    Angelique Kerber hatte Tennis-Deutschland schon einmal verzückt. 2018 eilte sie auf diesem heiligen Rasen in Wimbledon von Sieg zu Sieg. Plötzlich saßen Menschen vor dem TV-Bildschirm, die bis dahin Tennis für wenig mehr als ein bisschen Ball über eine recht niedrig hängende Schnur hielten. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hatte lange Zeit auch wenig Interesse an den Darbietungen aus dem Südwesten Londons.

    Als Kerber sich aber auf den Weg machte, das berühmteste Tennisturnier der Welt tatsächlich zu gewinnen, wollte auch das ZDF in erster Reihe dabei sein und nahm Verhandlungen mit dem Bezahlsender Sky auf, der sich die Übertragungsrechte dieses Klassikers gesichert hatte. Wenn es aber um ein sportlich so bedeutendes Ereignis geht, was zu Beginn der Wimbledon-Tage nicht zwangsläufig zu erwarten war, hat der geneigte Sportfan ein Recht darauf, kostenfrei informiert zu werden. Also übertrug der Mainzer Sender das Duell mit Serena Williams, aus dem Kerber als Siegerin hervorging. Nach 1996 hatte mal wieder eine deutsche Spielerin in Wimbledon gewonnen. Kerber trat in die Fußspuren von Steffi Graf.

    Im Frauentennis fehlt oft die Konstanz

    Seitdem mischte sich viel Mittelmaß in das Spiel der Kielerin. Einen weiteren Grand-Slam-Titel gewann sie nicht mehr. Es bleibt bei drei. Neben Wimbledon 2018 hatte sie 2016 in Australien und den USA gewonnen. Bemerkenswerte Erfolge. Eine durchaus mögliche Konstanz aber brachte die mittlerweile 34-Jährige in der Folge nicht mehr zustande. Irgendwie typisch für das Frauentennis, in dem bis auf wenige Ausnahmen Überraschungen dazugehören wie der Regen zu London. Serena Williams und nun Iga Swiatek sind solche Ausnahmen, denen es gelingt, sich regelmäßig in Topform zu präsentieren. Andererseits ist das Wunderkind Swiatek auch erst 21 Jahre alt und damit des Beweises noch schuldig, dauerhaft auf ganz hohem Niveau spielen zu können.

    Angelique Kerber ist an dieser Hürde gescheitert. In Wimbledon aber fühlt sie sich traditionell wohl, was der Auftaktsieg am Montag gegen Kristina Mladenovic andeutete. Vor allem Satz eins, der nach 16 Minuten schon mit einem 6:0 beendet war. Kerber jedenfalls war zufrieden mit dem Aufgalopp, auch wenn es im zweiten Durchgang beim 7:5 deutlich enger wurde. „Es war ein sehr tricky Match. Ich habe gut angefangen, aber sie hat auch nicht wirklich gut gespielt. Ich musste ruhig bleiben und dann mein bestes Tennis spielen. Ich bin froh, weiter zu sein“, sagte Kerber.

    Oscar Otte vermisst seine Tasche mit den Rasenschuhen

    Bei den Frauen ist sie die Hoffnungsträgerin. Bei den Männern sollte das Oscar Otte sein. Zum einen, weil Alexander Zverev verletzt fehlt, zum anderen aber auch, da er in den vergangenen Wochen sehr respektable Ergebnisse gesammelt hat. Der Auftakt in Wimbledon stellte den Kölner jedenfalls vor keine großen Probleme, er gewann das deutsche Duell gegen Peter Gojowczyk mit 6:1, 6:2 und 6:1. Mehr Sorgen hat Otte außerhalb des Platzes. Auf dem Weg nach London kam ihm eine seiner Taschen abhanden. Fünf Paar Rasenschuhe sowie Saiten für die Schlägerbespannung steckten da drin. Otte hat nach mehrmaliger versuchter Kontaktaufnahme mit der Fluglinie mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, die Tasche wiederzubekommen. Immerhin konnte ihm sein Ausrüster bereits zwei Paar neue Schuhe zur Verfügung stellen. Otte braucht wegen der starken Abnutzung auf Rasen bei jedem Spiel neue. Und da er möglichst weit kommen möchte, sollte er noch einige parat haben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden