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Zverev scheitert in München: "Hätte gegen jeden verloren"

Tennis-Turnier

Zverev scheitert in München: "Hätte gegen jeden verloren"

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    Früher Abschied aus München: Alexander Zverev verliert 2022 gleich sein erstes Match im Turnier.
    Früher Abschied aus München: Alexander Zverev verliert 2022 gleich sein erstes Match im Turnier. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Alexander Zverev entschuldigt sich. Er hat den Kopf tief gesenkt, beinahe liegt er schon auf dem Tisch. Der Blick richtet sich nur mühsam nach vorne, er hat Tränen in den Augen. Zverev ist traurig. Enttäuscht. Von sich. Der 25-Jährige war der große Hoffnungsträger bei den BMW Open in München. Es ist kein Tennisturnier der ganz großen Kategorie. Eines, das ein Spieler der Qualität eines

    Um 13 Uhr beginnt das erste Hauptmatch des Tages. Es ist gleichzeitig der Turnierauftakt für Zverev. Ein Star wie Zverev steigt bei einem

    Zverev lässt Debakel über sich ergehen

    Die Zuschauer wollten ihm helfen. Sie feuern ihn an, klatschen immer wieder aufmunternd. Zverev aber spielt schlecht. Rückhand, Vorhand – kaum etwas gelingt. Die Bälle fliegen weit ins Aus oder ins Netz. Nur selten gelingen ihm stark herausgespielte Punktgewinne. Zverev ist zermürbt. Er schimpft nicht einmal richtig. Irgendwann wirkt er nur noch teilnahmslos und lässt das Debakel über sich ergehen. Traurig marschiert er vom Platz. Etliche Fans begleiten ihn auf dem Weg zur Kabine, er nimmt sie kaum wahr. Ein Mikrofon eines TV-Senders schiebt er wirsch zur Seite, Kinder, die ein Selfie mit ihm wollen, ignoriert er. Zverev muss selbst erst einmal klar kommen. Mit sich und dieser Niederlage. Dieser herben Enttäuschung.

    Wenig später sitzt er im Pressekonferenzraum. „Das war heute bodenlos“, sagt er mit leiser Stimme, „es tut mir leid für die Zuschauer und das Turnier“. Er habe wirklich alles gegeben, auch wenn das wohl nicht zu erkennen gewesen sei. Der 25-Jährige kann sich nicht erinnern, schon einmal auf der Tour so schlecht gespielt zu haben. Eine leichte Erkältung habe er sich in den Tagen von München zugezogen, die aber sei sicher nicht ursächlich für das Versagen gewesen. „Wer jetzt Ausreden findet, ist nicht der schlauste Mensch auf der Welt“, sagt. Selbstkritik, die ihn ehrt.

    Zverev war vor dem Match sehr nervös

    Nun wird es darum gehen, die Ursachen für diesen schwachen Auftritt zu finden. Mit Sergi Bruguera hatte er erst vor kurzem einen neuen Trainer in sein Team geholt. Am Freitag noch war er überzeugt, den richtigen Coach gefunden zu haben. Nun dürfte wieder vieles infrage stehen. Wobei Zverev betont, dass niemand an dieser Leistung schuld habe – außer er selbst. „Ich war unglaublich nervös heute vor dem Match. Das erste Mal in Deutschland vor Publikum seit Jahren“, sagt er. Zweimal hatte er in München schon gewonnen, Titel und Siegerauto Nummer drei waren fest eingeplant. Bis zum Mittwochnachmittag. In den nächsten Tagen werde er nach Madrid fahren, zum nächsten Turnier. Gut ein Monat bleibt ihm noch, seine Form bis zum Start der French Open zu finden.

    Als er die Pressekonferenz verlässt, zieht er sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf. Am liebsten würde er unerkannt verschwinden. Draußen aber warten die Fans, sie muntern ihn auf, wollen Fotos mit ihm machen. Zverev bleibt stehen, es fällt ihm schwer.

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