Carlos Alcaraz ist nichts weniger als die Zukunft des Spitzentennis. Er ist das große Versprechen, dass nach den außergewöhnlichen Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic außergewöhnliches folgen wird. Der Spanier ist erst 20 Jahre alt, aber bereits die Nummer eins der Welt. Weil er richtig gut Tennis spielen kann. Flexibel, kräftig, aber auch gefühlvoll. Seine Grundschläge erreichen teilweise Geschwindigkeiten von 130 km/h. Beeindruckend.
Mit vier Jahren hatte der Spanier begonnen, sich mehr und mehr dem Tennissport zu widmen. In Murcia ist er aufgewachsen, er hat drei Geschwister. Sein Vater Carlos Alcaraz senior sagte vor wenigen Jahren: "Es war schon im Alter von fünf, sechs Jahren klar, dass er besondere Fähigkeiten hat." Trainiert wird sein Sohn von Juan Carlos Ferrero, der selbst erfolgreicher Tennisprofi war.
Die Karriere von Alcaraz ist exakt geplant. Schon mit zwölf Jahren unterschrieb er einen Vertrag mit einer Vermarktungsagentur. Zwei Jahre zuvor hatte er sich bereits einen Ausrüster ausgesucht, der ihn seitdem mit Schlägern und Kleidung ausstattet. Bis heute besteht die Zusammenarbeit. Öffentlich wirkt der 20-Jährige immer sehr ruhig, zurückhaltend. Sein Berater besteht darauf, dass persönliches persönlich bleiben soll. In Zeiten der sozialen Medien nicht immer einfach. Das Interesse an Alcaraz ist groß. Auf Instagram folgen ihm mehr als zwei Millionen Fans.
Auch auf Rasen fühlt sich Alcaraz immer wohler
Gewinnt er einen Punkt, fasst er sich gerne mit dem Zeigefinger an die Schläfe. Das Signal an den Gegner ist klar: Tennis ist Kopfsache. Und ich bin richtig gut darin. Das ist Alcaraz in der Tat. Auf Sand fühlt er sich sehr wohl, wie das häufig bei Spaniern ist. Der 20-Jährige aber entwickelt auch zu anderen Belägen eine immer größer werdende Liebe. Selbst das Rasenspiel, das durch die deutlich tiefer wegrutschenden Bälle so anders ist, liegt ihm mehr und mehr. Eindrucksvoll war sein Beginn am Dienstag in Wimbledon, als er seine erste Aufgabe schnell und locker löste.
Womöglich wird er der große Konkurrent von Djokovic sein. Ihm trauen die Experten am ehesten zu, den Serben auf dem Weg zum Titel in England zu stoppen. Bei den French Open verlor er gegen den 36-Jährigen im Halbfinale. In Wimbledon will er Revanche. Um letztlich allen klarzumachen, dass er die vielversprechende Tennis-Zukunft ist.