Das gab es in den letzten 15 Jahren nicht, dass die Entscheidungen der Bayerischen Meisterschaften komplett in die Halle verlegt werden mussten. Nur am Mittwoch konnte in Augsburg noch draußen gespielt werden. Dann machte der Dauerregen Tennis auf den überfluteten Freiplätzen unmöglich. Zur Freude der Teilnehmer und Organisatoren konnten die Titelkämpfe aber auf den Indoor-Anlagen der Ausrichter TC Augsburg Siebentisch und TC Schießgraben Augsburg sowie einer zusätzlichen Halle in Haunstetten durchgeführt werden. Den Sieg bei den Bayerischen Tennis-Meisterschaften 2024 in Augsburg haben sich bei den Damen Karina Hofbauer (GW Luitpoldpark München) und bei den Herren Kai Lemstra geholt. Beide konnten ihre Finals am Sonntag souverän gewinnen.
Bei den Herren zeigte Lokalmatador Kai Lemstra (TC Schießgraben Augsburg) Runde für Runde souveräne Matches. An Nummer zwei gesetzt war der 24-Jährige mit dem Ziel des Titels angetreten und mit einem 7:5, 6:2-Semifinalsieg gegen Erik Schießl (CaM Nürnberg) ins Finale eingezogen. Im Endspiel ließ Lemstra dem zweiten Finalisten Marcel Strickroth (TC Rot-Blau Regensburg), der vom Abend zuvor noch das lange Drei-Satz-Halbfinale in den Beinen hatte, beim 6:1, 6:2-Erfolg keine Chance und durfte sich über 2000 Euro Preisgeld freuen.
Kai Lemstra spielt mit dem TC Schießgraben Augsburg in der Regionalliga
Kai Lemstra war in seiner Jugend schon einmal Bayerischer Hallenmeister und hatte die Finalspiele der Aktiven in den vergangenen Jahren immer verfolgt. "Es ist ein tolles Gefühl jetzt selbst hier zu stehen und bei den Herren zum ersten Mal Meister zu sein. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel", sagte der Augsburger, der gegen Strickroth schon oft gespielt hat. "Ich wusste, dass ich gut aufschlagen muss, sonst wäre es bei dem guten Return von Marcel schwer geworden. Das habe ich gemacht und von der Grundlinie war ich heute einfach solider." Seine nächsten Matches stehen mit seinem Verein in der Regionalliga an.
BTV-Vizepräsident Christian Wenning, verantwortlich für das Ressort Sport, zog trotz der Herausforderungen, die der Dauerregen und der Umzug in die Halle mit sich brachte, ein positives Fazit der Veranstaltung mit mehr als 400 Teilnehmern in 20 Altersklassen. "Augsburg hatte sich mehrfach um die Bayerischen Hallenmeisterschaften beworben, jetzt hat es geklappt“, scherzte Wenning. „Unter diesen schwierigen Bedingungen sind wir doch gut durch das Turnier gekommen."
Die Spieler hatten Verständnis für die Situation. "Es war natürlich eine Umstellung für die Teilnehmer, die sich mit dem Saisonbeginn gerade erst auf Sand vorbereitet hatten und nun auf dem Rebound-Ace-Hallenboden um die Titel spielen mussten." Aber letztlich haben sich oftmals die Favoriten durchgesetzt, sodass der Belag wohl nicht entscheidend war. "Die Ausrichter, Organisatoren und Spieler hätten Sonne verdient", meinte Wenning. Diese kam dann pünktlich zum Ende des Turniers am Sonntagnachmittag heraus. (AZ)