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Tennis: Die Euphorie für den Davis Cup ist verblasst – doch jetzt ist ein vierter Triumph möglich

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Die Euphorie für den Davis Cup ist verblasst – doch jetzt ist ein vierter Triumph möglich

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    Die Davis-Cup-Helden Boris Becker, Patrik Kühnen, Teamchef Niki Pilic, Eric Jelen und Carl-Uwe-Steeb.
    Die Davis-Cup-Helden Boris Becker, Patrik Kühnen, Teamchef Niki Pilic, Eric Jelen und Carl-Uwe-Steeb. Foto: Rüdiger Schrader, dpa (Archivbild)

    Was haben wir nicht gelitten. Uns gefreut, aber auch gezittert. Mit Boris Becker, Michael Stich, Carl-Uwe Steeb, Patrik Kühnen oder Eric Jelen. Jeder, der Tennis liebt, kennt diese Namen. Becker sowieso, der deutsche

    Als Becker für Deutschland im Tennis-Teamwettbewerb spielte, war die Nation vor dem Fernseher dabei. So wie im Juli 1987, als sich die USA und

    Becker zeigte sich beim Davis Cup wiederholt eiskalt

    Wieder lag es an Becker. Wieder machte es der Leimener spannend. Gegen Tim Mayotte gewann er die ersten beiden Sätze, es sah nach einem lockeren Sieg aus. Mayotte aber kam zurück, Becker wankte. Der Koloss aber fiel nicht. Er setzte sich im fünften Satz durch. Deutschland blieb in der Weltgruppe. Becker und Davis Cup, das waren oft Dramen. Aber auch große Erfolge. Dreimal gewann Deutschland den Cup, 1988 und 1989 war Becker die treibende Kraft. 1993 marschierte Stich voraus, der aber nicht nur positive Erinnerungen hat. 1995 erlebte er ein Matchball-Drama. Im Halbfinale in Russland stand es 2:2. Stich musste im letzten Spiel gegen Chesnokov ran. Im fünften Satz hatte Stich neun Matchbälle – er vergab sie allesamt. Chesnokov gewann,

    Der Davis Cup war ein großartiger Wettbewerb. Mittlerweile aber ist seine Bedeutung geschrumpft wie die Hoffnung auf normale Weihnachten während der Corona-Pandemie. Die Strahlkraft ist verloren gegangen. Nun treten viele der besten Spieler gar nicht mehr an. Auf deutscher Seite etwa Alexander Zverev, dessen Lust auf eine Teilnahme so groß war wie auf einen positiven Corona-Test. Der Modus hat sich 2019 geändert. 24 Teams bestreiten eine Qualifikationsrunde, aus der 18 Nationen in die Finalrunde einziehen. Die wird an drei Orten in sechs Dreiergruppen gespielt, aus denen sich die Viertelfinal-Teilnehmer ergeben. Alles kompakt, in kurzer Zeit und an wenigen Orten. Das Davis-Cup-Flair von einst ging mehr und mehr verloren.

    Für die deutschen Tennis-Herren ist in Madrid der vierte Triumph möglich

    Die öffentliche Aufmerksamkeit leidet. Während früher die öffentlich-rechtlichen Sender die epischen Spiele von Becker und Co. übertrugen, liegen die Übertragungsrechte nun bei Servus TV, einem Spartensender, der in nicht gerade vielen Haushalten in der Senderliste weit oben stehen dürfte. Das deutsche Team vertreten Peter Gojowczyk, Jan-Lennard Struff und im Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz. Namen, die nicht einmal jedem Tennisfan geläufig sein dürften. Sie tun das gut, mit viel Leidenschaft und auch Erfolg. Gegen Großbritannien gelang unter der Woche der Sieg im Viertelfinale, wodurch sich nun die Chance auf die erste Final-Teilnahme seit 28 Jahren ergibt. Am Samstag trifft das deutsche Team im Halbfinale auf Russland.

    „Wir haben vom ersten Tag an eine unglaubliche Stimmung im Team“, sagte Krawietz. Sein Teamchef Michael Kohlmann spricht davon, dass nun der ganz große Triumph das Ziel ist. So wie damals unter Boris Becker oder Michael Stich. Als viele Fans mit ihnen fieberten.

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