Die Saga um Novak Djkovic hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Am Freitag hat der australische Einwanderungsminister Alex Hawke das Visum des Serbien in einer persönlichen Entscheidung für ungültig erklärt. Dies sei gut begründet und "im öffentlichen Interesse", teilte der Minister am Freitag mit. Eine Teilnahme des Weltranglisten-Ersten an den Montag beginnenden Australian Open ist damit zwar noch nicht ausgeschlossen, weil der 34-Jährige möglicherweise weitere Rechtsmittel einlegen kann, aber unwahrscheinlich geworden.
Sollte die Entscheidung Hawkes aber Bestand haben, könnte Djokovic möglicherweise auch in den kommenden drei Jahren nicht an den Australian Open teilnehmen. Das liegt an dem so genannten Migration Act des Landes, mit dem der Einwanderungsminister seine Entscheidung begründet. Laut der Richtlinie von 1958 kann der Einwanderungsminister ein Visum streichen, wenn eine Person ein Risiko - beispielsweise gesundheitlicher Natur - für die australische Bevölkerung darstellt. Die Annullierungsbefugnis ist im Abschnitt 133C(3) des Migrationsgesetzes verankert.
"Unter bestimmten Umständen": Drei Jahre kein Visum für Djokovic
Dem Gesetz zufolge kann Tennisprofi Djokovic nun "außer unter bestimmten Umständen" drei Jahre lang kein Visum für Australien mehr beantragen. "Zu bestimmten Umständen gehören zwingende Umstände, die die Interessen Australiens betreffen, oder zwingende Umstände, die die Interessen eines australischen Staatsbürgers, eines ständigen Einwohners oder eines berechtigten neuseeländischen Staatsbürgers betreffen", heißt es auf der Seite des Ministeriums. Fraglich ist, ob eine Teilnahme des Tennisprofis in den kommenden drei Jahren einen derartig zwingenden Umstand darstellen.
Djokovic ist mit neun Siegen der Rekordchampion der Australian Open. Insgesamt hat der 34-Jährige 20 Grand-Slam-Turniere gewonnen. Mit einem weiteren Erfolg wäre er der alleinige Rekordhalter. (dpa, AZ)