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Super League: Das müssen Sie zum Gerichtsurteil zur Super League wissen

Super League

Das müssen Sie zum Gerichtsurteil zur Super League wissen

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    Die UEFA darf Vereine und Spieler nicht ausschließen, wenn diese an nicht vom Verband genehmigten Wettbewerben teilnehmen.
    Die UEFA darf Vereine und Spieler nicht ausschließen, wenn diese an nicht vom Verband genehmigten Wettbewerben teilnehmen. Foto: Jamie Gardner/PA Wire, dpa

    Kommt die Super League jetzt doch? Die Idee, eine geschlossene Eliteliga der europäischen Topvereine zu gründen, gibt es seit Jahrzehnten. Konkret kam das Projekt im April 2021 auf den Plan – und scheiterte innerhalb von 48 Stunden. Nun gibt es ein Gerichtsurteil, das die Tür für die

    Was ist passiert?

    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass der europäische Fußballverband Uefa und der Weltverband Fifa andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen dürfen. Zudem dürfen sie es Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen. Geklagt hatte die European Superleague Company vor einem Gericht in Madrid. Ihr Vorwurf: Die Verbände missbrauchen demnach ihre beherrschende Marktstellung. Dieser Einschätzung kam der EuGH nun nach. RTL-Manager Bernd Reichart, der das Projekt für die Agentur A22 vertritt, sagte der dpa dazu: "Das Uefa-Monopol ist vorbei." Hintergedanke der Super-League-Gründer: Eine Eliteliga unter eigener Verwaltung brächte Topspiele in Serie und damit deutlich mehr Geld als die bisherige Gelddruckmaschine der Uefa, die Champions League. Deren Reform mit mehr Vereinen und Spielen geht den Topklubs nicht weit genug. Sie alle eint eines: Die sportlichen Erfolge sind auf Pump finanziert, fast alle schieben einen riesigen Schuldenberg vor sich her.

    Was bedeutet das für die Super League?

    Deren Bestreben bekommt durch das Urteil einen neuen Aufwind. Die Macher können die Uefa und Fifa nun unter Druck setzen. Auch wenn es in dem Urteil nicht um die Super League, sondern nur um alternative Wettbewerbe gab, stärkt der Beschluss die Gegenseite, hinter der aktuell der FC Barcelona und Real Madrid stecken. Einen ersten Vorgeschmack auf die Werbekampagne, die die Super-League-Initiatoren in den kommenden Monaten fahren werden, lieferte Reichart direkt nach dem Entschluss: "Unser Vorschlag sieht vor, dass alle Spiele der Super League kostenlos gezeigt werden."

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    Wer steckt hinter der Idee der Super League?

    Aktuell nur noch der FC Barcelona und Real Madrid. Das war mal anders: Über Jahre hinweg hatte sich hinter den Kulissen eine Allianz aus europäischen Topklubs firmiert, die im Geheimen Pläne für den Start einer Eliteliga schmiedeten. Im April 2021 waren die Pläne weit fortgeschritten: Eine Gruppe aus zwölf Topklubs aus Spanien, Italien und England unter Führung von Real Madrid und Juventus Turin hatte in der Nacht bekannt gegeben, eine geschlossene Eliteliga zu gründen und damit faktisch die Champions League, das Produkt des europäischen Verbands Uefa, zerstören zu wollen. Finanziert werden sollte das von der US-Bank JP Morgan. Das Kredithaus war bereit, 3,5 Milliarden Euro allein in die Anschubfinanzierung des Wettbewerbs zu stecken. 

    Woran scheiterte der erste Anlauf der Super League?

    An der dilettantischen Vorgehensweise der Vereine: Sie schienen weder den Ärger der Fans noch den Unmut von Spielern und Trainern auf dem Plan gehabt zu haben. Vor allem in England, wo gleich sechs Vereine beteiligt gewesen wären, war der Aufschrei groß: Fans demonstrierten und zerrten die Fahnen aus den Stadien, selbst der damalige Premier Boris Johnson kündigte rechtliche Schritte gegen die Super League an. Die Raubkatze Super League endete als Stubentiger: Innerhalb von 48 Stunden gaben fast alle Klubs ihren Rückzug bekannt und baten ihre Fans kleinlaut um Verzeihung. Übrig blieben nur Real und Juventus. Der italienische Topklub zog sich mittlerweile von dem Projekt zurück, wurde aber durch Barcelona ersetzt.

    Was ist diesmal anders?

    Vor allem zwei Dinge: Das Gerichtsurteil schwächt die Position von Uefa und Fifa. Zudem scheint der Weg zu einer Super League diesmal deutlich besser vorbereitet zu sein: Mittlerweile fungiert die Agentur A22 als Sprachrohr der Vereine und hat auch die Klage begleitet. Die Pläne sehen diesmal wie folgt aus: Im Männerfußball geht es um ein dreistufiges Ligensystem mit 64 Vereinen. Auf- und Abstieg sollen jährlich stattfinden, es soll keine festen Mitglieder geben. Bei den Frauen sollen in zwei Ligen insgesamt 32 Clubs mitspielen. Die nationalen Ligen sollen nicht angetastet werden. Bislang gibt es noch keine Vereine, die ihre Zusage gegeben haben. "Es gibt Vereine, die sehr interessiert sind", so Reichart.

    Wie fallen die Reaktionen aus?

    Die deutschen Vereine FC Bayern und Borussia Dortmund haben erklärt, nicht für eine Super League zur Verfügung zu stehen und bleiben dabei. "Die Tür für die Super League beim

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