Überraschung für den FC Bayern. Da hatten sich die Münchner mit Min-jae Kim einen erfahrenen Spieler ausgesucht, nur um nun zu erfahren, dass er noch gar keine 27 Jahre alt ist. Mit einem gefälschten Pass oder anderweitig manipulierten Unterlagen hat der Fall in den Jungbrunnen aber nichts zu tun.
Südkoreas Regierung hat sich lediglich dafür entschieden, das Alter seiner Bürgerinnen und Bürger künftig nach internationalen Standards zu bemessen statt mit der traditionellen Zählweise. Die hatte vorgesehen, dass südkoreanische Babys bei ihrer Geburt bereits ein Jahr alt seien und dass an jedem ersten Januar ein weiteres Jahr hinzukomme. Hatte zur Folge, dass Kinder, die am 31. Dezember geboren wurden, bereits einen Tag später zwei Jahre alt waren. Kann man so machen.
Das internationale Zählsystem ist deutlich präziser
Stellt aber die Menschen vor Herausforderungen. Mussten sie doch schnell im Kopf ihr wahres Alter ausrechnen, sobald sie es in offiziellen Dingen mit dem Ausland zu tun hatten. Das internationale Zählsystem legt Wert darauf, dass der Tag der Geburt als Grundlage für das Alter gilt. In Südkorea wurde nur bei medizinischen und juristischen Dokumenten darauf zurückgegriffen, sonst sah man sich eher der Tradition verpflichtet.
In Südkorea also ging Min-jae Kim als 27-Jähriger durch mit viel Erfahrung. Tatsächlich aber ist der Fußballer erst 26, ein Jungspund, der erst am 15. November seinen nächsten Geburtstag feiert. In einer Sache aber dürfen sich die Bayern bei ihrem sehr wahrscheinlichen Neuzugang aus Neapel ganz sicher sein. Der Nachname Kim lässt ganz ohne Geburtsurkunde auf eine koreanische Herkunft schließen. Schließlich tragen 45 Prozent der Menschen in Südkorea die Nachnamen Kim, Lee oder Park. Egal, wie alt sie sind.