Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat das Internationale Olympische Komitee für seine Haltung zur Zulassung von russischen und belarussischen Sportlern scharf kritisiert.
"Ich halte eine Aussage, wer nicht Sportler aller Länder willkommen heißt, gemeint ist das Russland des Kriegsverbrechers Putin, der kann nicht Ausrichter von Spielen werden, schlechterdings für falsch. Bei allem Respekt", sagte der CDU-Politiker am Samstag in Frankfurt in seinem Grußwort an die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Das stelle die olympische Idee auf den Kopf. "Hier geht es um Haltung. Diese Haltung muss jetzt gerade gezeigt werden. Frieden und Völkerverständigung ist die Grundlage des olympischen Friedens", betonte er. "Es ist für ukrainische Sportler völlig unzumutbar, dass sie Sportlern gegenüberstehen, die ihr Land, das ihre Familien und ganz Europa angreift und in großes Leid stürzt. Daran ändert auch nichts, wenn man Athleten in neutrale Trikots steckt."
Rhein bezog sich auf eine ablehnende Reaktion des IOC auf Ambitionen Deutschlands, die olympischen Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton 2026 zu übernehmen. Das IOC sieht das derzeit kritisch, weil Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Sportlern aus Russland und Belarus wegen des Krieges in der Ukraine die Einreise verweigern will. Das bedeutet laut IOC-Stellungnahme, "dass Länder, in denen es solche Beschränkungen gibt, nicht in Betracht gezogen werden können". Ein Neubau einer Bob- und Rodelbahn der Winterspiele-Gastgeber Mailand und Cortina d'Ampezzo hatte das IOC wegen hoher Kosten abgelehnt.
(dpa)