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Sport-Trend: Fitnesstracker sind im Trend: Wenn die Uhr nicht nur die Zeit vorgibt

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Fitnesstracker sind im Trend: Wenn die Uhr nicht nur die Zeit vorgibt

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    Fitnesstracker sind in. Immer mehr Menschen nutzen die Armbänder.
    Fitnesstracker sind in. Immer mehr Menschen nutzen die Armbänder. Foto: Christin Klose, dpa

    Bewegung ist das A und O – daher nehmen sich immer mehr Menschen vor, regelmäßig sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Ob eine intensive Einheit im Fitnessstudio oder doch eher eine entspannte Laufrunde im Wald: Es gibt viele Möglichkeiten, sich fit zu halten. In Umfragen gibt allerdings nur gut die Hälfte der Deutschen an, in wiederkehrenden Zyklen Sport zu treiben. Fitness-Tracker könnten helfen, die Quote zu steigern. 

    Hierbei handelt es sich um Armbänder mit Sensoren, die Körper- und Aktivitätsdaten aufzeichnen. Diese lassen sich anschließend am PC oder mithilfe einer Handy-App auswerten. Gängige Funktionen wie die Herzfrequenz und der Kalorienverbrauch bilden dabei nur die Grundlage. Selbst ausgereifte Trainingsprogramme lassen sich konzipieren. Diese technisch versierten Begleiter werden in der Gesellschaft immer beliebter. Mehr als ein Viertel behauptet, zumindest gelegentlich davon Gebrauch zu machen. Laut etlichen Prognosen könnte der Anteil der Nutzer in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen. 

    Auch der Schlaf wird von den Armbändern überwacht

    Auch Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler und Mental Coach, sieht eine steigende Wahrnehmung. „Körperliche Aktivitäten, die Gesundheit und dazugehörige Fortschritte lassen sich damit besser überwachen“, begründet er die Beliebtheit. Zudem stellen sie keinerlei Beeinträchtigungen dar. Tracker werden in der Regel locker am Handgelenk getragen und können auch abseits sportlicher Aktivitäten problemlos genutzt werden, denn erst im Alltag sind sie so richtig sinnvoll. Neben klassischen Aufzeichnungen des Schrittzählers, sind Fitnessuhren auch mit diversen anderen Fähigkeiten ausgestattet. Einige Modelle können den Sauerstoffgehalt und den Zuckerspiegel des Blutes messen – und sogar nachts sind die Armbänder nützlich, wie Möhlendick erklärt: „Die Sensoren nehmen Schlafmuster auf, woraus dann passende Analysen gezogen werden.“

    Bevor allerdings von den vielfältigen Funktionen profitiert werden kann, müssen auf einer dazugehörigen Handy-App persönliche Daten eingerichtet werden. Ein Schritt, an dem kein Weg vorbeiführt, ist das Anlegen eines Profils. Basierend auf den Eingaben der Körpergröße und des Gewichts, lassen sich individuelle Ziele zusammenfassen. Diese stehen auch für Möhlendick im Mittelpunkt der Benutzung. „Fitness-Tracker sind besonders für die Menschen geeignet, die ihre Fitness verbessern wollen, das Körpergewicht kontrollieren oder sich generell gesünder halten möchten“, weiß der Sportwissenschaftler. 

    Eine Vielzahl von Modellen ist auf dem Markt

    Der Markt bietet dabei viele Möglichkeiten. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Modellen, die sich in ihren Funktionen allerdings stark unterscheiden. Welcher Fitness-Tracker tatsächlich der Richtige ist, hängt von den eigenen Ambitionen ab. Während einige Ausführungen eher für Fitness-Enthusiasten geeignet sind, die detaillierte Daten über ihre täglichen Aktivitäten wünschen, gibt es auch für Gelegenheitssportler eine große Auswahl.

    Für welche Marke sich entschieden wird, ist vorerst zweitrangig – wichtig sei die Qualität, erwähnt Möhlendick. Diese lasse sich vor allem am Preis der Anbieter feststellen. „Es gibt viele verschiedene Varianten. In Discountern sind Fitness-Tracker teilweise schon für 30 Euro erhältlich, andere Geräte kosten sogar bis zu 500 Euro“, erklärt der Sportwissenschaftler, der über die vergangenen Jahre einen enormen technischen Fortschritt festgestellt hat. „Die Sensortechnologie und die Benutzerfreundlichkeit haben sich stark verbessert. Und auch die Integration mit den Smartphones wurde weiterentwickelt.“

    Trotz aller Bequemlichkeit und Vorzüge der Geräte: Es gibt auch Nachteile. „Manchmal sind die Akkulaufzeiten relativ gering und die Genauigkeit der Messungen lassen zu wünschen übrig“, zählt Möhlendick zwei wesentliche Punkte auf. Ein weiterer negativer Aspekt sei die Abhängigkeit der Technologie. Trotz der vorgeschlagenen Zielsetzungen und Anreize, dürfe die eigene Körperwahrnehmung nicht vergessen werden, sagt er. Denn eines steht fest: Fitnessuhren sind nicht immer in der Lage, individuelle Signale richtig zu interpretieren.

    Eine Frage bleibt: Was passiert mit meinen Daten?

    Und auch in Sachen Datenverarbeitung wird oftmals über die genaue Nutzung gerätselt. Die Frage, die sich am häufigsten stellt: Was passiert mit den persönlichen Eingaben? Die kleinen Geräte sammeln laufend Unmengen von Daten. Je mehr Funktionen genutzt werden, desto weitreichendere persönliche Angaben sind notwendig. Auch das unabhängige Institut AV-Test nennt in diesem Zusammenhang die Gefahr, dass die auf den Servern gesicherten Daten an Dritte weitergegeben werden könnten – an Kreditinstitute, Arbeitgeber, Leasing-Firmen, Versicherungen und andere Unternehmen. Bei seriösen Anbietern gibt Möhlendick aber vorsichtige Entwarnung: „Je nach Hersteller werden die Daten in anonymisierter Weise für Forschungszwecke verwendet." 

    Dass Fitness-Tracker auf Dauer zu mehr Bewegung in der Gesellschaft führen und dies auch auf die Gesundheit positive Auswirkungen hat, davon ist Möhlendick überzeugt. „Es ist schon so, dass die Motivation sich steigern wird und die Menschen angeregt werden, aktiver zu sein.“

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