"Viele Athleten fühlen sich unsicher oder haben noch keine Qualifikation erbringen können. Dass sie für eine Verschiebung plädieren, kann ich vollkommen nachvollziehen. Die Athleten machen einen starken Eindruck", sagte der viermalige Olympiamedaillen-Gewinner der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe gelesen, dass Kanada seine Olympia-Teilnahme für den Termin in diesem Sommer zurückgezogen hat. Kanada ist eine der führenden Nationen. Es ist ja undenkbar, Olympische Spiele ohne Kanada auszutragen."
Der 31 Jahre alte Ovtcharov wünscht sich ein ähnliches Engagement auch in seiner Sportart Tischtennis, in der seit Jahren eine Überfrachtung des Terminkalenders zu Lasten der Spieler beklagt wird. "Wir haben als Spielerorganisation im Tischtennis nicht den Mut, so wie die Kanadier zu sagen: So geht das nicht. Wir boykottieren jetzt die nächsten drei Turniere", sagte der ehemalige Weltranglistenerste. "Unser Weltverband stärkt die Spieler-Gewerkschaft. Wir verpassen es aber, als Einheit aufzutreten sondern handeln oft allein oder im Verbandssystem. Deswegen folgen wir dem, was entschieden wird und brauchen uns beim Tischtennis auch nicht zu beklagen."
Persönlich glaubt Ovtcharov angesichts der Coronavirus-Pandemie nicht mehr an eine Austragung der Olympischen Spiele in diesem Jahr. "Als positiv denkender Sportler habe ich immer darauf gehofft, dass das Problem noch in den Griff zu kriegen ist. Wenn man aber den Experten glaubt, wird das in diesem Sommer nicht mehr passieren", sagte er. "Ich versuche trotzdem, mich so gut wie möglich fit zu halten. Denn für den Fall, dass die Spiele nicht verschoben werden, möchte ich voll im Saft stehen. Ich vertraue dem IOC voll und ganz. Die stehen mit der Weltgesundheitsorganisation in Kontakt und haben versichert, dass die Gesundheit der Sportler nicht gefährdet wird." (dpa)
Spielerprofil Dimitrij Ovtcharov