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Zwischenbilanz: Flüssige Sonne, strahlende Sieger, wahre Heldinnen

Zwischenbilanz

Flüssige Sonne, strahlende Sieger, wahre Heldinnen

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    Die Olympische Flamme. Höhepunkt und Abschluss der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver.
    Die Olympische Flamme. Höhepunkt und Abschluss der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver. Foto: lg cv

    Der Beginn I Trauriger hätten die Spiele nicht beginnen können: Nodar Kumaritaschwili starb nach einem schrecklichen Unfall in der Rodelbahn - noch bevor die Spiele begonnen hatten.

    Der Beginn II Die Eröffnungsfeier war stilvoll, begeisternd und würdevoll. Vancouver und Kanada zeigten sich von ihrer besten Seite.

    Die Pannen Der schöne Start hat Vancouver nicht geholfen. Ein paar Pannen und schon hatten die Spiele ihren Ruf weg: "Glitch Games", Pannen-Spiele. Der Guardian sah Olympia "auf dem Abfahrtslauf vom Desaster zur Katastrophe". John Furlong, der Boss der Spiele, konterte: "Die Stimmung ist euphorisch!" Irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit. Fürs Schmuddel-Wetter können die Kanadier nichts. Für schrottige Eismaschinen schon. Und auch den Zaun um das olympische Feuer hätten sie ein wenig anders bauen können. Flamme hinter Maschendraht - das erinnerte die Kollegen von Globe and Mail ans geteilte Berlin: "Mr. Furlong, tear down this fence." Reißen Sie den Zaun ein. So ähnlich hatte Ronald Reagan einst Michail Gorbatschow aufgefordert die

    Das Wetter Hat sich auch gebessert. Anfangs war es übel. Regen, Regen, Regen. Die Vancouverites nennen das "liquid sunshine", flüssiger Sonnenschein. Die Gäste wussten das nicht und schauten bedröppelt drein, als in Cypress Mountain der eingeflogene und angekarrte Schnee schmolz. Die Alpinen konnten tagelang nicht fahren. Doch jetzt scheint die Sonne und alles ist gut.

    Die Stimmung In Vancouver feiern die Menschen. In Whistler auch, dort feiern sie aber immer. In den Bergen sind die Stadien gut gefüllt, was auch daran liegt, dass sie ziemlich klein sind. Anders in Vancouver: Die Eishallen könnten noch größer sein und Cypress Mountain, Heimat der Akrobaten auf Ski und Snowboard, ist das Epizentrum des Jubels (siehe die anderen Sieger).

    Die Sieger Natürlich Biathletin Magdalena Neuner und Skifahrerin Maria Riesch. Egal wer sonst in Vancouver noch triumphiert, er oder sie wird es in Deutschland schwer haben gegen die beiden. Sie sind nicht nur sportlich gut, sondern haben auch das Zeug zum Star. In

    Die anderen Sieger In Kanada und den USA sind Neuner und Riesch kleinere Nummern. Biathlon ist hier toleriert, Ski alpin auch, Langlauf eher geduldet. Die Liebe gehört anderen Sportarten: Eishockey. Wenn

    Der wahre Sieger Alexander Bilodeau. Kanadas Held. "Home Gold! The Wait is over", schrieb die Vancouver Sun. Bilodeau hat das Warten auf das Heim-Gold nach 34 Jahren beendet. Kanada ist zum dritten Mal Olympiagastgeber, hat aber vor dem Erfolg des Freestyle-Skifahrers nie zu Hause Gold gewonnen.

    Die Heldin Anja Paerson. Die Schwedin ist am Mittwoch auf der Abfahrt heftig gestürzt. Sie flog 60 Meter durch die Luft und knallte auf die Piste. Einen Tag später raste sie auf der gleichen Strecke zu Olympia-Bronze. Ein kleines Wunder, denn: "Ich habe wirklich überall blaue Flecken", sagte die Schwedin.

    Die Aussichten Kein Wort zum Wetter, denn vier Vorhersagen ergeben meist fünf Ausblicke. Aber ein bisschen was zum Sport. Magdalena Neuner und Maria Riesch holen jeweils noch zwei Medaillen. Klingt mutig, ist aber locker drin. Neuner geht am Sonntag in den Massenstart (22 Uhr), Riesch fährt am Samstag Super-G (19 Uhr). In der Eisbahn wird das Chaos weitergehen, aber André Lange wiederholt seinen Doppelerfolg von Turin. In der Nacht zum Montag gewinnt er Gold im Zweier, nächste Woche im Vierer. Am Ende der Spiel landet Deutschland auf Platz zwei im Medaillenspiegel. Kanada gewinnt das Eishockey-Finale und feiert so wild, dass alles vergessen ist, was vorher war. Von Marcus Bürzle

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