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Wunden lecken bei Biathleten: "Zusammenraufen"

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Wunden lecken bei Biathleten: "Zusammenraufen"

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    Wunden lecken bei Biathleten: «Zusammenraufen»
    Wunden lecken bei Biathleten: «Zusammenraufen» Foto: DPA

    "Wir haben damals in Nagano auch keine Einzelmedaille gewonnen und sind dann in der Staffel zu Gold gelaufen. Das muss auch jetzt das Ziel sein. Voller Angriff und dann sehen, was herauskommt", sagte der viermalige Staffel-Olympiasieger Ricco Groß. Auch der fünfmalige Goldmedaillen-Gewinner Sven Fischer hat das deutsche Quartett vor der letzten Entscheidung noch nicht abgeschrieben. "Ich traue ihnen einen Überraschung zu", sagte Fischer.

    Allerdings räumten auch die beiden einstigen Aushängeschilder ein, dass Michael Greis und Co. die Erwartungen in den Bergen von Whistler nicht erfüllt haben. "Unter dem Strich steht keine Einzelmedaille und das ist schade", sagte Fischer. Sportdirektor Thomas Pfüller vom Deutschen Skiverband kündigte nach den medaillenlosen Einzelwettbewerben eine schonungslose Analyse an. "Wir werden alles auf den Prüfstand stellen. Da gibt es keine Tabus", sagte Pfüller.

    Dem Generalsekretär sind besonders die schwachen Schießleistungen ein Dorn im Auge. "Deshalb denken wir darüber nach, einen Schießtrainer zu installieren", sagte Pfüller. Auch der stärkere Einsatz von Mentalcoaches wird erwogen. Nachdem Magdalena Neuner durch die Arbeit mit einem Psychologen zur bislang erfolgreichsten Athletin der Winterspiele in Kanada aufgestiegen ist, wollen auch die männlichen Kollegen aktiv werden. "Ich werde in diesem Bereich auf jeden Fall etwas machen", kündigte Andreas Birnbacher an.

    Männer-Bundestrainer Frank Ullrich gab sich trotz des sportlichen Desasters kämpferisch. "Wir werden uns jetzt zusammenraufen und dann in der Staffel noch einmal angreifen", sagte Ullrich, für den das Mannschaftsrennen sein letzter Wettkampf als Chefcoach bei Olympia ist.

    Der Sprint-Olympiasieger von Lake Placid 1980 muss sich die Frage gefallen lassen, ob er das Teamtraining im Olympia-Winter richtig gesteuert hat. Doch auch Groß sah das deutsche Team vor den Spielen im Aufwind. "Die Leistungen bei den Weltcups zu Beginn des Jahres hatten eigentlich Mut gemacht. Ich hätte auch gedacht, dass sie das hier rüberretten", sagte der neunmalige Weltmeister.

    Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang hatte den Eindruck, dass Greis und Co. im letzten Einzel-Wettkampf verkrampften. "Wenn man schon eine Medaille hat, dann ist es einfach einen Tick einfacher", sagte zukünftige Herren- und Damen-Chef.

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