Anders als in anderen Ländern, wo Olympiasieger finanziell teils für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben, bekommen Goldmedaillengewinner hierzulande 20.000 Euro von der Deutschen Sporthilfe. "20.000 Euro ist wirklich ein bisschen peinlich", sagte der Welt- und Europameister am Montag bei einem Besuch des Presseclubs München.
"Da kann man mindestens eine Null dranhängen", fand der 24 Jahre alte Medaillenfavorit für die Spiele in Tokio, "auch in einem Land wie Deutschland, wo wir wirklich viel Geld haben und sich viele Leute mit dem Sport schmücken". Die Kritik richte sich nicht gegen den Deutschen Olympischen Sportbund, dessen Chef Alfons Hörmann neben Zeidler auf dem Podium saß. Der Athlet ergänzte: "Das hat was mit der Haltung gegenüber dem Sport zu tun, die ein bisschen hinterherhinkt."
Der DOSB-Präsident räumte ein, die meisten Olympia-Starter "leben für ihren Sport und nicht von ihrem Sport". Er wolle nicht verhehlen, dass es bei etlichen solcher Themen Verbesserungspotenzial gebe.
Auch die Frage, was eine Medaille wert sei, gehöre dazu. "Aber was uns mindestens genauso am Herzen liegt ist: Wie sichern wir jene ab, die es nicht zu Gold, Silber und Bronze bringen?", fragte Hörmann. "Weil es für die nochmal schwieriger ist, weil die auch nicht den großen und schönen Erfolg haben, der sich in einem Land wie Deutschland vernünftig für die Zukunft nützen lässt."
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Kurzporträt Zeidler auf Homepage des Deutschen Ruder-Verbandes