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WM-Kader: Nationalmannschaft: Die guten Jungen

WM-Kader

Nationalmannschaft: Die guten Jungen

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    Khedira: Vom Europameister zu Löws Musterschüler
    Khedira: Vom Europameister zu Löws Musterschüler Foto: DPA

    Die Anfänge der Mannschaft, die sich in

    Südtirol

    auf die WM vorbereitet, liegen zehn Jahre zurück.

    Sommer 2000, Rotterdam. In der holländischen Hafenstadt erlebte der deutsche Fußball eine seiner schwärzesten Stunden. Am 20. Juni 2000 unterlag die deutsche Elf im EM-Gruppenspiel gegen Portugal sang- und klanglos 0:3. Deutschland war damit in der Vorrunde ausgeschieden. Bundestrainer Erich Ribbeck trat zurück. Die Nationalmannschaft war am Tiefpunkt. Dass sie 2002 noch einmal im WM-Finale stand, interpretierten nur Optimisten als Ergebnis eines Umschwungs. Tatsächlich verdankte sie den Erfolg den gefürchteten deutschen Fußballtugenden und einem günstigen Spielplan. Zukunft hatte diese Auswahl nicht. 2004 bei der EM kam die Quittung. Frühes Aus gefolgt von Rudi Völlers Rücktritt.

    Welche Mannschaft sollte unter diesen Umständen zwei Jahre später, bei der WM im eigenen Land, so weit sein, dass sie um den Titel mitspielen konnte? Bekanntlich verpasste die deutsche Elf im Sommermärchen dann nur knapp das Finale. 2008 stand Deutschland sogar im EM-Endspiel. Nun, elf Tage vor dem Beginn der WM, reist die deutsche Expedition mit einer der jüngsten Mannschaften im Turnier nach Südafrika. Durchschnittsalter unter 26 Jahre. Es ist die jüngste deutsche WM-Mannschaft seit 1934.

    Was ist in der Zwischenzeit passiert? Erschüttert vom 2000er-Debakel hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) massiv in den Nachwuchs investiert. Vorher beschränkte sich sein Engagement darauf, zu hoffen, dass im Fußballland Deutschland die Talente von selbst gedeihen würden. 2002 brachte der

    Zwischen Juli 2008 und Juni 2009 gewannen die U 19, die U 17 und die U 21 den EM-Titel. 4:0 bezwang Deutschland im U-21-Finale England. Kapitän der deutschen Elf war Sami Khedira. Mit im Finale: Manuel Neuer, Andreas Beck, Jerome Boateng, Dennis Aogo und Mesut Özil. Hätte ihn nicht eine Fußprellung gestoppt, wäre auch Marko Marin dabei gewesen. Alle sieben Akteure gehören auch zum erweiterten Kader für Südafrika.

    "Die U-21-Europameister werden zum Gerüst der Nationalelf", prophezeite Özil. Schon jetzt gehören Neuer, Khedira und er selbst zum Stamm der ersten Elf. Der Bundestrainer vertraut seinem Nachwuchs. Dafür scheut er auch keine harten Entscheidungen. Früh hat er einen Platz im defensiven Mittelfeld freigeräumt, zulasten des alten Haudegens Torsten Frings. Auch Thomas Hitzlsperger hat vergebens auf den Ruf des Bundestrainers gewartet. Zwei, deren Spiel in die Vergangenheit weist. Löw favorisiert bewegliche, variable Spieler.

    Trotzdem könnte es einen der Jungen treffen, wenn der Bundestrainer den einzigen Spieler bekannt gibt, den er aus dem verbliebenen 24er-Kader für die WM streichen muss. Löw hat bis Dinestag-Mitternacht Zeit, um dem Weltverband FIFA sein 23er-Aufgebot zu melden. Die Öffentlichkeit will er erst am Mittwoch unterrichten.

    So viel Zeit blieb am Montag nicht, als um acht Uhr zwei Herren der Dopingfahndung vor dem deutschen Hotel aufkreuzten. Sieben aus acht lautete die Losformel beim zweiten Besuch der Kontrolleure in Eppan. Alles sei reibungslos verlaufen, hieß es.

    Löw hat es schwerer. Wen wird er zu Hause lassen? Viel deutet auf den Hoffenheimer Andreas Beck hin, der in Budapest nur auf der Bank saß, weniger auf Hamburgs Piotr Trochowski, der beim 3:0-Sieg über Ungarn Pluspunkte sammelte. Der ebenfalls gefährdete Dennis Aogo scheint nach dem Ausfall von Heiko Westermann (Kahnbeinbruch) gerettet. Aogo kommt seine Vielseitigkeit entgegen. Er könnte neben der Verteidigerposition auch die Westermann-Rolle im defensiven Mittelfeld übernehmen. Alle wären gesichert, würde Löw einen Spieler aus der üppig besetzten Stürmerriege opfern. Dann träfe es wohl Stefan Kießling, der in

    Eine Nachnominierung wird es vorerst nicht geben. Nur, wenn nach dem 1. Juni ein weiterer Akteur ausfällt, könnte der Bundestrainer seinen Kader auffüllen. Ein Kandidat ist der Dortmunder Mats Hummels - noch ein ehemaliger U-21-Europameister. Von Anton Schwankhart

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