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WM-Fehlentscheidungen: Kommentar: Die Fifa und ihre Märchenstunde

WM-Fehlentscheidungen

Kommentar: Die Fifa und ihre Märchenstunde

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    Dieses Bild reicht als schlagendes Argument für die Einführung des Videobeweises.
    Dieses Bild reicht als schlagendes Argument für die Einführung des Videobeweises. Foto: dpa

    Die FIFA macht den Fußball immer mehr zur Märchenstunde. Mit dem phrasierten Ende "und wenn sie nicht gestorben sind" lassen sich die lieben Kleinen gerne in den Schlaf wiegen - und alles ist gut.

    Der Männer-Klub um Boss Sepp Blatter legt Woche für Woche eine neue Folge der Fabel "und wenn's der Schiri gesehen hätte, wäre es vielleicht anders ausgegangen" auf. Die Gebrüder Grimm haben auf dem Fußballplatz aber nichts verloren.

    Der Fußball wird durch die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter nicht menschlicher sondern unfairer. Irren ist menschlich, bei Fehlern zu helfen, ist es auch. Dementsprechend handelt die FIFA zutiefst unmenschlich.

    Sie lässt es zu, dass ihre pfeifenden Vertreter auf dem Feld der Lächerlichkeit preisgegeben werden und dass sich nicht zwingend die bessere Mannschaft durchsetzt.

    Eine kurze Auflistung an Schiedsrichter-Fehlern bei dieser WM, die mit einem Video-Beweise hätten ausgemerzt werden können:

    Fabianos Handtor in der Partie Brasilien gegen die Elfenbeinküste

    Der abgepfiffene vermeintliche Siegtreffer der USA gegen Slowenien

    Das nicht gegebene Tor der Engländer gegen Deutschland

    Das Abseitstor der Argentinier gegen Mexiko

    Die Franzosen wären möglicherweise gar nicht erst bei der WM dabei gewesen, hatten sie das Ticket doch erst nach einem offensichtlichen Handspiel von Thierry Henry buchen können.

    Wer sich den Fair-Play-Gedanken derart offensiv auf die Fahne schreibt, wie die FIFA, und dann auf den Einsatz moderner Technologien verzichtet, ist unglaubwürdig.

    FIFA-Generalsekretär Jêrome Valcke hat nach dem Spiel der Deutschen gegen England bereits angekündigt, dass das Einführen moderner Technologien "nicht zur Debatte" stehe. Warum? Darauf weiß er wohl auch keine Antwort.

    So wird der Märchenklub um Sepp Blatter auch weiterhin die Urheberrechte an dem ungeliebten Fußballer-Konjunktiv haben: "Wenn es der Schiedsrichter gesehen hätte ..." Gut schlafen kann man damit aber nicht. Von Tilmann Mehl

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