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WM 2010: Argentinien: Kein Team, sondern Individualisten

WM 2010

Argentinien: Kein Team, sondern Individualisten

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    Die Argentinier jubeln über den 1:0-Führungstreffer durch Carlos Tevez gegen Mexiko. Bild: dpa
    Die Argentinier jubeln über den 1:0-Führungstreffer durch Carlos Tevez gegen Mexiko. Bild: dpa Foto: gh

    Direkt nach dem eindrucksvollen 4:1-Sieg im Achtelfinale der WM 2010 in Südafrika gegen den Erzrivalen England fragte ein Reporter am Spielfeldrand Bastian Schweinsteiger nach seinem Wunschgegner für die nächste Runde. "Argentinien", sagte der Bayern-Spieler, "da ich immer gegen die beste Mannschaft spielen möchte."

    Dass Schweinsteiger in Argentinien eine der besten Mannschaften der Welt sieht, ist nicht weiter verwunderlich; schließlich spielt mit Gonzalo Higuain (vier WM-Tore), Carlos Tevez (zwei WM-Tore) und Lionel Messi ein brandgefährliches Offensiv-Trio in der Startelf der "Albiceleste".

    Dennoch wirkt das argentinische Spiel trotz dieser Offensivqualität im Überfluss - Sergio Aguero und Diego Milito sitzen zusammen mit Martin Palermo weitestgehend als Reservisten auf der Bank - zuweilen nicht als spiel- und kombinationsstarke Einheit. Vielmehr erweckt das Spiel der Männer von

    Das 3:1 gegen Mexiko hört sich deutlich an, doch ein unberechtigtes Tor und ein kapitaler Abwehrbock des mexikanischen Innenverteidigers Ricardo Osorio begünstigten wohlwollend das Weiterkommen ins Viertelfinale. Zuvor waren die Mexikaner 20 Minuten lang überlegen und dem 1:0 sehr nahe.

    Bezeichnend war der Gegentreffer durch das Sturmtalent Javier Hernandez, der mit einer beherzten Aktion die gesamte argentinische Abwehr ins Leere laufen ließ. Dominanz und Demonstration sieht jedenfalls anders aus, auch wenn es müßig ist zu spekulieren, welchen Ausgang das Achtelfinale möglicherweise genommen hätte, wäre vom indisponierten Schiedsrichter Roberto Rosetti das Abseitstor durch Carlos Tevez zum 1:0 der "Gauchos" nicht anerkannt worden.

    Keine Angst vor dem "übermächtigen" Gegner

    Vor Ehrfurcht erstarren müssen die Spieler von Trainer Jogi Löw vor der "Albiceleste" nach den gezeigten Auftritten bei der WM 2010 auf jeden Fall nicht. Vielmehr könnte die durchwachsene Leistung - allen voran von Lionel Messi - den jungen Spielern der deutschen Nationalelf das letzte Quäntchen Selbstvertrauen gegeben haben, um auch selbst an einen Sieg gegen die "Gauchos" zu glauben.

    Das Tempo hoch halten, den keineswegs hochklassigen Keeper Sergio Romero mit platzierten Weitschüssen unter Druck setzen und besonders die Schaltzentrale Javier Mascherano oder Juan Sebastian Veron im Mittelfeld der Argentinier hart attackieren, muss die Devise für die DFB-Elf sein. Denn sind diese beiden Schlüsselspieler bei der "Albiceleste" nicht im Spiel, wirkt ihre Wunderwaffe Lionel Messi auch nur halb so gut.

    Selbstverständlich wird es schwer, die Theorie in die Praxis umzusetzen und die massive Offensive der Argentinier über 90 Minuten auszuschalten, doch die qualitativen Fähigkeiten und Fertigkeiten hat das deutsche Team mit Mesut Özil, Miroslav Klose und Thomas Müller auf jeden Fall. Und in Lukas Podolski hat der Bundestrainer die ideale Waffe, um die Reflexe des argentinischen Keepers zu testen.

    Und sollten alle Stricke reißen, kann der deutsche Fan auch noch auf kapitale Abwehrschnitzer eines unkonzentrierten Martin Demichelis hoffen, die Miroslav Klose und Thomas Müller als Teamkameraden bei Bayern München bestens kennen müssten. Von Sebastian Hrabak

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