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Von Präsident bis Trainer: Köpfe und Konflikte

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Von Präsident bis Trainer: Köpfe und Konflikte

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    Von Präsident bis Trainer: Köpfe und Konflikte
    Von Präsident bis Trainer: Köpfe und Konflikte Foto: DPA

    THEO ZWANZIGER (DFB-Präsident): Der zehnte Präsident des Deutschen Fußball-Bundes machte seine Karriere als Verbandsfunktionär von der Pike auf. Vom Vorstandsmitglied beim Provinzclub VfL Altendiez führte der Aufstieg über Ämter im Fußballverband Rheinland 1992 ins DFB-Präsidium. Von 2001-2004 war er Schatzmeister, dann folgte die Entmachtung von Amtsvorgänger Gerhard Mayer-Vorfelder, mit dem er zunächst als Doppelspitze agierte, bevor er ihn 2006 ablöste. Der 64-Jährige zeigt sich als Chef kompromisslos; Namen zählen bei ihm wenig. Er weiß um die politische und wirtschaftliche Bedeutung der Nationalelf für den gesamten Verband. Deshalb wird er die wichtigsten Entscheidungen in dem Bereich nie abgeben. Mit der vorfristigen Verkündung von Löws Verlängerung hat er allerdings niemanden einen Gefallen getan und den Bundestrainer geschwächt.

    WOLFGANG NIERSBACH (DFB-Generalsekretär): Der gelernte Agentur-Journalist kann mittlerweile auf eine sehr zielstrebig geführte Verbandskarriere blicken. Vom Pressechef der EM 1988 in Deutschland über das Amt des DFB-Pressesprechers startete der heute 59-Jährige zum Vizepräsidenten und Pressechef des Organisationskomitees für die WM 2006 und rechte Hand von OK-Chef Franz Beckenbauer durch. Seit 2007 ist er DFB-Generalsekretär und einer der einflussreichsten Männer in der Frankfurter Verbandszentrale. Zwanziger wollte den höchsten hauptamtlichen DFB-Angestellten sogar zum UEFA-Exekutivmitglied machen. Er verfolgt das Eigenleben der Nationalmannschaft und vor allem die Arbeit von Teammanager Oliver Bierhoff sehr kritisch.

    MATTHIAS SAMMER (DFB-Sportdirektor): Der "Feuerkopf" ist zum großen Strategen und Planer geworden. Seine erfolgreiche Karriere als Profi wurde gekrönt durch den EM-Titel 1996 und den Erfolg in der Champions League mit Borussia Dortmund 1997. Eine Knieverletzung zwang ihn zum Karriereende, dem ein Blitzstart als Trainer folgte. 2002 wurde er in Dortmund jüngster Bundesliga-Meistertrainer. Gegen den Willen von Bierhoff und des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann wurde er im März 2006 DFB-Sportdirektor - seither ist das Verhältnis zu den Nationalmannschafts-Machern belastet. Die großen Erfolge seines Konzepts - Titel für die U17-, U19- und U21-Junioren - wurden vom schwelenden Konflikt mit Löw um die U21-Kompetenzen begleitet. Brisant ist der Dauer-Disput mit seinem einstigen EM-Titelkameraden Bierhoff.

    OLIVER BIERHOFF (Teammanager Nationalmannschaft): Sein "Golden Goal" im EM-Finale 1996 brachte Bierhoff auf die große Fußball-Bühne. Rhetorisch versiert war er nach der aktiven Karriere - die ihn bis zum AC Mailand führte - die Idealbesetzung für den von Klinsmann geforderten DFB-Teammanager. Werbeoffensiv verpasste der 41-Jährige dem DFB-Team unterstützt vom WM-Hype 2006 ein neues Image. Den Konservativen im Verband waren seine Aktivitäten - auch für sich selbst - nie geheuer. Er wollte ursprünglich unabhängig von Löw seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern. Jetzt vertrat er im Poker um neue Verträge die gesamte sportliche Leitung mit und preschte weit vor. Sein Ansinnen nach einem Veto-Recht bei einer eventuellen Neubesetzung des Bundestrainerpostens - mit der er auch eine mögliche Berufung seines Gegenspielers Sammer verhindern könnte - scheint ein Hauptgrund für die geplatzten Gespräche zu sein.

    JOACHIM LÖW (Bundestrainer): Der "nette Herr Löw" hat den Sprung aus dem langen Schatten von Vorgänger Jürgen Klinsmann problemlos geschafft. Akribisch, verbindlich und dabei weiterhin freundlich ist der 50-Jährige im Amt des Bundestrainers gewachsen. Auch knifflige Entscheidungen wie im Machtkampf mit den meuternden Routiniers Frings und Ballack im Herbst 2008 überstand "Jogi" ohne größere Kratzer. Eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte nach der WM 2010 galt nach EM-Finaleinzug 2008 und souveräner Qualifikation für Südafrika als Selbstläufer - erst recht nach der Handschlag-Einigung mit Zwanziger. Nach neuen finanziellen Forderungen, die vom Boulevard kolportiert wurden, und einer überraschenden Koppelung an die von Bierhoff vertretenen Bedingungen reagierte der DFB-Chef mit der harten Welle. Plötzlich steht Löws Zukunft als

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