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Vierschanzentournee: Richard Freitag freut sich über den Druck

Vierschanzentournee

Richard Freitag freut sich über den Druck

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    Der deutsche Skispringer Richard Freitag geht als Mitfavorit in die 60. Auflage der Vierschanzentournee.
    Der deutsche Skispringer Richard Freitag geht als Mitfavorit in die 60. Auflage der Vierschanzentournee.

    Die geliebte Gitarre blieb in der Ecke, stattdessen ging es zum Sondertraining an die Heimschanze: Geheimfavorit Richard Freitag hat sich abseits des deutschen Teams in Oberwiesenthal den letzten Feinschliff für die 60. Vierschanzentournee geholt. Gut erholt und noch besser gelaunt will der 20-Jährige den deutschen Fans gleich beim Auftakt in Oberstdorf den ersten Sieg bescheren.

    "Natürlich steigt der Druck bei den vielen Fans. Aber das ist doch genau das, was man als Skispringer will. Ich spüre den Rückhalt und kann das alles genießen", sagt Freitag kurz vor dem Auftakt der Tournee. Zehn Jahre nach Sven Hannawalds Flügen in die Geschichtsbücher werden wieder einem Deutschen gute Chancen auf einen Sieg bei dem traditionsreichen Wettbewerb eingeräumt.

    Für Freitag ist gute Basis wichtig

    Freitag lässt sich jedoch nicht verrückt machen, beantwortet geduldig alle Fragen und schreibt fleißig Autogramme. "Natürlich ist es wichtig, gut zu starten. Doch wie definiert man gut?", fragt der Sachse. Für ihn zählt nur der eigene Sprung: "Eine gute Basis für den Rest der Tournee ist wichtiger als die Ergebnisliste."

    Der Einser-Abiturient wirkt dabei so gelassen, als hätte es den Trubel der vergangenen Wochen gar nicht gegeben. Den zweiten Platz in Lillehammer, den Sieg in Harrachov, den momentan vierten Platz im Gesamtweltcup und nicht zuletzt die Vergleiche mit Hannawald, der im selben Krankenhaus in Erlabrunn zur Welt kam. Freitag blendet das alles aus. 2Ich mach' mein Zeug", hatte Hannawald immer dazu gesagt. Freitag nennt es "meine sieben Sachen zusammenhalten".

    Über Weihnachten hat er Kraft getankt bei der Familie. Dabei wurden ruhige Töne angestimmt, die Weihnachtsmusik kam nicht aus Freitags Gitarre, sondern aus dem Lautsprecher. "Das Singen überlasse ich anderen. Unsere Familie ist da nicht so talentiert", sagt Freitag.

    Auch der Weihnachtsmann, berichtet er, war in diesem Jahr eher sparsam. Ein paar Süßigkeiten und etwas Geld lagen unterm Christbaum - aber das war ohnehin nicht wichtig. "Wir hatten ein schönes Essen. Es war eine erholsame Zeit, das war mir sehr wichtig."

    Auch Severin Freundgehört zum Favoritenkreis

    Bundestrainer Werner Schuster saß derweil in stolzer Haltung neben Freitag und seinem zweiten Siegspringer Severin Freund. Erstmals in seiner Amtszeit habe man zwei Sportler in dem erlesenen Kreis der Favoriten, betonte der Österreicher. Das kostete nicht nur jede Menge Schweiß sondern auch Durchhaltevermögen. In der Kritik stand Schuster nie, doch im vergangenen Jahr ersprangen seine Schützlinge eines der schlechtesten Tournee-Ergebnisse aller Zeiten.

    Diese Schmach wird in diesem Jahr getilgt, da ist sich Schuster sicher. "Ich könnte noch ruhiger schlafen, wenn neben mir noch ein weiterer Top-Ten-Springer säße", sagt er und ergänzt mit einem kleinen Lächeln: "Aber ich will nicht unbescheiden sein."

    Severin Freund, eine noch ruhigere Natur als der drei Jahre jüngere Freitag, brachte es dann auf den Punkt: "Wir können ja nur mit einer guten Leistung zur Tournee beitragen. Alles andere spuckt dann am Ende eh der Drucker aus."

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