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Vierschanzentournee: Andreas Wellinger: Der deutsche Morgenstern

Vierschanzentournee

Andreas Wellinger: Der deutsche Morgenstern

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    Werner Schuster, der deutsche Skisprung-Bundestrainer aus Österreich, hat diesen jungen Andreas Wellinger nicht nur geformt, sondern anscheinend auch genormt. Wie sonst könnte der 17-jährige Ruhpoldinger vor dem Auftaktspringen der Vierschanzentournee am Wochenende in Oberstdorf den Satz sagen: „Klar, Skispringen ist eine Einzelsportart, jeder gegen jeden. Aber man kann es auch so sehen, dass die Nationen gegeneinander springen.“ Und Wellinger wird heuer gehörig mitmischen, wenn es darum geht, die dominierenden österreichischen Adler zu rupfen. Er ist der Shootingstar der Szene, war vor einem Jahr noch Zehnter im drittklassigen Alpencup und zählt nun bei den vier Tourneespringen wenn nicht zu den Geheimfavoriten, so doch zu den Supertalenten.

    Wellinger auf den Spuren von Hannawald

    Als sein Idol Sven Hannawald 2001/2002 als bislang einziger Springer auf allen vier Schanzen siegte, begann die Karriere des jungen Wellinger. Er hüpfte in Ruhpolding von den Mini-Schanzen und hechelte als Jung-Kombinierer auf Langlauf-Ski durch die heimischen Loipen. Erst vor knapp zwei Jahren entschieden sich Wellinger und seine Heimtrainer dazu, sich voll und ganz dem Skispringen zu widmen. „Ich bin überzeugt, das war für mich der richtige Schritt“, erzählt Wellinger heute und grinst mit der Selbstsicherheit eines erfolgreichen Athleten. Kein Wunder, legte er doch in seiner ersten Weltcup-Saison einen wahren Raketenstart hin: Fünfter beim Auftakt in Lillehammer, eine Woche später Sieger mit der deutschen Mannschaft in Kuusamo, wieder eine Woche später Dritter in Sotschi und kurz vor der Weihnachtspause Zweiter bei der Tournee-Generalprobe im schweizerischen Engelberg. Eine logische Fortsetzung wäre da das Erklimmen des Siegerpodestes zur Tournee. Doch Wellinger, den Bundestrainer Schuster wegen seines Sprungstils schon mal als „den kleinen Morgenstern“ bezeichnete, stapelt tief: „Ich bin zwar Vierter im Gesamtweltcup, aber ich muss mich bei meiner ersten

    Die Pause um die Feiertage nutzte Wellinger, „um den Kopf freizukriegen und die Ski mal ein paar Tage in die Ecke zu stellen“. Dass sein „guter Lauf“ dadurch unterbrochen werden könnte, glaubt er nicht: „Ich hab’ kein Problem, da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe“, sagt er. Und worin sieht er überhaupt seine größte Stärke? „Ich glaub’, ich kann mich ganz gut aufs Wesentliche konzentrieren.“ Für die Vierschanzentournee heißt das, das volle Stadion in

    Oberstdorf auszublenden, so springen wie bisher – und dabei die Österreicher ärgern. So ganz nach dem Geschmack von Schuster.

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