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Traurig, schön, strahlend: Gesichter der Spiele

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Traurig, schön, strahlend: Gesichter der Spiele

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    Traurig, schön, strahlend: Gesichter der Spiele
    Traurig, schön, strahlend: Gesichter der Spiele Foto: DPA

    Ein Gesicht der XXI. Olympischen Winterspiele haben nur wenige wahr genommen. Keiner wird es jemals wieder sehen, das Antlitz von Nodar Kumaritaschwili. Nach dem Unfalltod des georgischen Rennrodlers trugen die Spiele Trauer.

    Die erschütternden Bilder der Eltern, die ihren jungen Sohn im Heimatdorf beweinten, gingen um die Welt. Bei der Eröffnungsfeier leuchtete sein Name wie ein Fanal auf der elektronischen Anzeigetafel. In Whistler legten junge Menschen aus aller Herren Länder an den olympischen Ringen Blumen und Trauerkarten ab. Und ein einziges Foto: Nodar Kumaritaschwili hatte wieder ein Gesicht. Ein trauriges Bild, aber es gab auch heitere Spiele und lachende Stars.

    MAGDALENA NEUNER: Lachend, strahlend, immer gut drauf. So sehen Sieger aus! Zweimal Gold und einmal Silber in der Loipe von Whistler - diesen Medaillenglanz konnte auch der Verzicht auf die Biathlon- Staffel nicht trüben. Die 23-Jährige kommt einfach gut rüber. Dabei rennt sie nur durch den Wald und schießt auf Blechscheiben. Doch die Sponsoren stehen Schlange: "Gold-Lena" ist wie ein Neuner im Lotto.

    MARIT BJÖRGEN: Miss Vancover! Die Loipe von Whistler war ihre Goldspur. Mit drei Olympiasiegen und Bronze als Zugabe ist die 29 Jahre junge Norwegerin aus Trondheim schon jetzt die erfolgreichste Sportlerin dieser Winterspiele. Am Samstag konnte sie ihre Goldsträhne über 30 Kilometer sogar noch verlängern. Für Bundestrainer Jochen Behle stand schon nach dem Staffel-Gold für "Norge" fest: "Sie wird die Königin der Winterspiele."

    ALEXANDRE BILODEAU: Das Gesicht der XXI. Olympischen Winterspiele? Für die 34 Millionen Kanadier ganz bestimmt. Das erste Olympia-Gold für die Ahornblätter im eigenen Land nach 12 257 Tagen wurde sehnsüchtig erwartet und wird überschwänglich gefeiert. "Gold kommt nach Hause", titelt die "The Globe and Mail". Ein kanadischer Sender benennt Vancouver flugs in "goldene Stadt" um.

    JOANNIE ROCHETTE: Tränen im Gesicht, Trauer im Herzen. Die 24-Jährige gibt ein wärmendes Rührstück auf kaltem Eis: Zwei Tage nach dem plötzlichen Herztod ihrer Mutter Therese schafft die WM-Zweite das schier Unmögliche: Ein sauberes Kurzprogramm mit absoluter Selbstkontrolle. Erst danach bricht die Eiskunstläuferin schluchzend zusammen und fällt ihrer Trainerin Manon Perron in die Arme.

    ANJA PÄRSON: Zum Heulen, zum Lachen: Schwedens beste Skirennfahrerin wird am Tag nach ihrem schrecklichen Sturz in der Abfahrt Dritte im Super-G. Ihre sechste Olympia-Medaille schmerzt besonders: "Ich habe wirklich überall blaue Flecken."

    JOHN FURLONG: Der VANOC-Chef ist Frühaufsteher, sein Gesicht von den Strapazen der vergangenen Jahre geprägt. Vor 30 Jahren wanderte der gebürtige Ire ein und wurde vom Zollbeamten herzlich begrüßt: "Willkommen in Kanada - machen Sie uns besser!" Der Olympia-Macher hielt sich daran: Seit 2004 ist er der Top-Manager für die zweiten Winterspiele in

    PETRA MAJDIC: Wer nicht mehr ohne Hilfe zum Siegerpodest gehen kann, der muss ein Held sein. Und die Slowenin ist eine Heldin: Ihre Bronze-Plakette - eine Tapferkeitsmedaille. Sie war beim Einlaufen eine Böschung hinabgestürzt. Mit vier gebrochenen Rippen und einem Lungenfellriss wird sie dennoch Dritte im Langlauf-Sprint. "Das ist nicht Bronze, sondern Gold mit kleinen Diamanten drauf."

    SIMON AMMANN: Käse, Uhren, Berge, Bankgeheimnis - na und? Ein 28 Jahre alter Schanzen-Stürmer, gerade mal 1,73 Meter groß, zeigt es nochmal der ganzen Welt: Yes, auch we Schweizer can! Mit Olympia-Gold Nr. 3 und 4 avanciert er im Callaghan Valley zur Skisprung-Legende und jubelt: "Was hier abgegangen ist, war extrem voll geil." Fanden auch die Fans des lebensfrohen Eidgenossen.

    SHAUN WHITE: Die "fliegende Tomate" war ein Hingucker der Spiele - besonders für die Girls. Mit 23 ist der zweimalige Halfpipe- Olympiasieger so verrückt wie sein Sport und die kreischenden Fans. Sein Markenzeichen: die rote Lockenpracht. Der Multi-Millionär aus Kalifornien kommt immer lässig daher: Kleider machen Leute, aus Salti werden Siege - und sogar der Nachname passt zum Wintersport.

    SUMI & MIGA & QUATCHI: Die Maskottchen sind die Olympia-Renner in den Souvenir-Shops. In einer 87. Olympia-Entscheidung wäre dem drolligen Trio Gold sicher. Auch wenn sie zu Hause als Staubfänger ihr nacholympisches Dasein fristen werden, man muss sie einfach (gern) haben! Sumi ist ein Schutzengel für Tiere, der den Hut des Orca-Wals trägt, Miga ein mystischer Seebär, Quatchi verkörpert den sagenumwobenen Sasquatch - ein schüchterner, sanfter Gigant.

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