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Stefan Henze: Sorge um Kanu-Trainer aus Augsburg: "Wir können nur beten"

Stefan Henze

Sorge um Kanu-Trainer aus Augsburg: "Wir können nur beten"

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    Stefan Henze muss um sein Leben kämpfen. Hier ist er auf einem Archivbild (rechts) mit Marcus Becker zu sehen.
    Stefan Henze muss um sein Leben kämpfen. Hier ist er auf einem Archivbild (rechts) mit Marcus Becker zu sehen. Foto: Fred Schöllhorn

    Am Freitag abend wollte der Augsburger Stefan Henze mit den anderen Betreuern der deutschen Kanuslalom-Mannschaft die Olympiastadt Rio verlassen und nach Hause fliegen. Am Abend zuvor unternahm der 35-jährige Frauen-Bundestrainer, der bei den Spielen Melanie Pfeifer (Schwaben Augsburg, Rang sieben) betreute, noch einen Stadtbummel. Zusammen mit Christian Käding vom Leipziger Institut für angewandte Trainingswissenschaften, wollte er am frühen Morgen mit einem Taxi ins olympischen Dorf. Dort kam der Wagen nicht an, nach einem schweren Autounfall kämpft Henze um sein Leben. „Es ist eine sehr, sehr schwere Verletzung, ein lebensbedrohlicher Zustand, das muss man so sagen“, erklärte der deutsche Olympia-Chefarzt Bernd Wolfahrt am Samstag. Henze erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und musste noch in der Nacht notoperiert werden.

    Wolfahrt lobte ausdrücklich die Rettungskräfte und die Erstversorgung. „Die ganze Rettungskette hat extrem schnell geklappt. Er und sein Kollege Caspar Grimm, ein Unfallchirurg, hätten nach der Alarmierung gar nicht in das erstversorgende Krankenhaus fahren müssen, sondern gleich die Spezialklinik angesteuert. Die Versorgung entspreche deutschem Standard, so Wofahrt. Spiegel Online hatte gestern berichtet, dass zunächst das falsche Krankenhaus angesteuert wurde.

    Eltern von Stefan Henze auf dem Weg nach Rio

    Nach Auskunft von Michael Vesper, dem deutschen Chef de Mission in Rio, sind die Eltern auf dem Weg nach Rio. „Alle sind erschüttert. Auch Thomasd Konietzko, der Präsident des Deutschen Kanuverbandes (DKV) steht unter Schock. „Wir können nur hoffen und beten, dass es Stefan bald besser gehen.“ Auch der FC Augsburg nimmt Anteil und hofft, dass Henze wieder gesund wird.

    Nach seinen Angaben konnte Christian Käding mittlerweile das Krankenhaus verlassen, ein Teil der Slalombetreuer – darunter der Teampsychologe – sind in der Olymopiastadt geblieben.

    Stefan Henze befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand.
    Stefan Henze befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand. Foto: Friso Gentsch dpa

    Stefan Henze war früher einer der weltbesten Canadierfahrer. Zusammen mit seinem Partner Marcus Becker startete er im Zweier für den BSV Halle/Saale, trainierte aber bei Bundestrainer Jürgen Köhler am Augsburger Leistungszentrum. Die Zusammenarbeit war äußerst erfolgreich. Becker/Henze gewannen 2003 am heimischen Eiskanal die den WM-Titel und Silber bei den olympischen Spielen 2004 in Athen. „Stefan und Marcus sind wie Söhne für mich. Es ist eine niederschmetternde Nachricht. Stefan muss und wird kämpfen. Ich hoffe sehr, dass alles wieder gut wird“, so

    Nach dem Ende seiner Karriere hatte Stefan Henze selbst eine Laufbahn als Trainer begonnen. Melanie Pfeifer lobte während des Olympia-Wettkampfs das psychologische Geschick. Als es in der Qualifikation nicht so lief, fand Henze die richtigen Wort. „Meine Trainer hat zwischen den Läufen eine gewaltige Leistung gezeigt.“ Im Finale fuhr Pfeifer auf Rang sieben. Danach stand Henze sichtlich mitgenommen an der Strecke. Es war ihm anzusehen wie emotional er die Arbeit seiner Fahrerin begleitet hat. Jetzt fühlen alle mit Stefan Henze.

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