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Sperren: Thomas Müller vs Luis Suarez: Die Fifa ohne Maß

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Thomas Müller vs Luis Suarez: Die Fifa ohne Maß

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    Thomas Müller, nachdem er im Viertelfinale gegen Argentinien die Gelbe Karte sah.
    Thomas Müller, nachdem er im Viertelfinale gegen Argentinien die Gelbe Karte sah. Foto: dpa

    Thomas Müller fehlt nach einer lächerlichen Gelben Karte im HalbfinaleDer Uruguayer Luis Suarez bringt einen ganzen Kontinent zum Weinen. Er wird ebenfalls für ein Spiel gesperrt. Die Fifa hatendgültig das Maß verloren.

    Es lief die 35. Minute im Spiel gegen Argentinien als Thomas Müller für das Halbfinale gesperrt wurde. Er wurde von Schiedsrichter Rawschan Irmatow mit einer lächerlichen Gelben Karte um einen Karriere-Höhepunkt gebracht. Müller sprang der Ball bei einem Zweikampf mit Lionel Messi an die Hand. Freistoß? Okay, vielleicht. Eine Gelbe Karte? Absoluter Irrsinn.

    Vor allem, da Argentinier davor und danach für manch offensichtlicheres Handspiel nicht abgestraft wurden. Müller bliebt ruhig, aufregen hilft ja auch nichts.

    Vor allem, wenn derartige Betonköpfe wie bei der Fifa in den maßgeblichen Gremien sitzen. Dass der Deutsche für das Halbfinale ausfällt, geht in Ordnung. Die Tatsachenentscheidung war zwar eine absolut schwachsinnige, aber sie ist als solche zu akzeptieren.

    Wie aber kann es bitteschön sein, dass Luis Suarez für ebenfalls für lediglich ein Spiel aus dem Verkehr gezogen wird. Zur Erinnerung: Suarez ist jener Fußballer aus Uruguay, der im Viertelfinale einen ganzen Kontinent zum Weinen brachte.

    In der letzten Minute der Verlängerung holte er mit einer spektakulären Parade einen Kopfball der Ghanaer von der Torlinie. Dumm nur, dass er Feldspieler ist. Es wäre der Treffer zum 2:1 für Ghana gewesen. Das Spiel wäre vorbei gewesen. Ghana wäre die erste afrikanische Mannschaft im Halbfinale einer Weltmeisterschaft gewesen. Es kam anders.

    Suarez sah die Rote Karte. Elfmeter. Ghana verschießt. Am Ende kommt Uruguay weiter. Das ist tragisch, aber so ist Fußball. Suarez hat so gehandelt, wie es ein Profi tun muss. Er hat die einzig richtige Entscheidung getroffen und wird dafür nun in seiner Heimat gefeiert.

    Aber wie bitte kommt die Fifa auf die absurde Idee, ihn für lediglich ein Spiel zu sperren? Suarez hat mit einer - im ethischen Kontext - unsportlichen Aktion einen ganzen Kontinent um ein Halbfinale betrogen. Er wird genauso lange gesperrt wie Thomas Müller, dem der Ball an die Hand springt. Es braucht keinen Hang zum Populismus um zu fragen, was bei der Fifa eigentlich schief läuft. Von Tilmann Mehl

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