Laufen kann sie - und zwar so gut, dass sie in der Vergangenheit gelegentlich bei den deutschen Langläufern ausgeholfen hat: Biathletin Miriam Gössner. 2009 hatte die Garmisch-Partenkirchnerin maßgeblichen Anteil daran, dass das deutsche Team bei der Langlauf-Weltmeisterschaft in der Staffel die Silbermedaille holte. Denn Gössner lief die schnellste Zeit aller Läuferinnen ihrer Runde, holte 55 Sekunden auf.
An anderer Stelle haperte es in den vergangenen Jahren dagegen immer wieder, waren die Leistungen wechselhaft: beim Schießen. In der laufenden Biathlon-Saison liegt Gössner, die manch Gegnerin trotz einer Strafrunde mehr einzuholen vermag, bei einer Trefferquote von rund 70 Prozent. Zum Vergleich: Die aktuelle Weltcup-Spitzenreiterin, Gabriela Soukalova aus Tschechien, kommt auf Werte über 90 Prozent.
Miriam Gössner: Am Schießstand schwanken ihre Leistungen
Wenngleich sie immer wieder betont, an ihrer Schusstechnik zu arbeiten und schießen zu können, ist sich Gössner ihrer schwankenden Leistungen sehr wohl bewusst. "Da habe ich meine Probleme", sagte sie jüngst mit Blick auf die in Weltmeisterschaft 2016 in Oslo. Zur WM reist Gössner neben Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Maren Hammerschmidt als eine von sechs deutschen Damen.
Sechs Damen sind zwei zu viel für die Staffel, bei der das deutsche Team erneut eine Medaille holen könnte. Gössner weiß das. "Ich verzichte freiwillig, weiß, dass ich ein Wackelkandidat bin", sagte die 25-Jährige kürzlich gegenüber der Bild-Zeitung. Die Garmisch-Partenkirchnerin betonte allerdings auch, dass sie dafür gerne in Sprint und Verfolgung an den Start gehen würde.
Eine schwere Verletzung zwang Miriam Gössner zu einer langen Pause
Für Gössner, deren Mutter aus Norwegen stammt, ist das Gipfeltreffen in Oslo die erste Weltmeisterschaft seit langer Zeit. Nach einer schweren Verletzung kämpft sich die 25-Jährige in der laufenden Saison wieder an die Weltspitze heran.
Bei einer Mountainbiketour in Norwegen war Gössner 2013 gestürzt, hatte sich vier Lendenwirbel gebrochen und in der Folge unter Tränen auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi verzichten müssen. Die schwere Verletzung unterbrach eine Karriere, die bis dahin nur eine Richtung gekannt hatte: nach oben.
Gössner hofft auf konstant gute Ergebnisse
Gössner, von Beruf Zollhauptwachtmeisterin, nutzte die Verletzungspause neben der Rehabilitation für ein anderes Projekt: Die Freundin von Skistar Felix Neureuther ließ sich im Playboy ablichten. "Ich wollte eine andere, eine weibliche Seite von mir zeigen, und ich denke, das ist toll gelungen", sagte sie dem Magazin damals.
Inzwischen hat Gössner ihren Fokus wieder voll auf das Sportliche gerichtet. Ihr dritter Platz beim Weltcup in Hochfilzen im Dezember ließ aufhorchen, danach waren die Leistungen schwankend. Jüngst hat Gössner beim Waffenmeister noch einmal Feinjustierungen an ihrem Gewehr vornehmen lassen. "Ich wünsche mir, dass es bald mal funktioniert und dann auch konstant gute Ergebnisse kommen", sagte sie danach. (mit ako)