Neulich nach einem Kick des SV Grafertshofen aus dem Landkreis Neu-Ulm in der Kreisliga B. Zwei Spieler kommen aus der Kabine und der eine fragt den anderen: „Hast du schon was gehört, wie die Ulmer in Frankfurt gespielt haben?“ DIE Ulmer, das sind die Basketballer und das braucht inzwischen nicht mehr extra erwähnt zu werden. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass sich ein kerniger
Inzwischen ist Basketball in Westschwaben aber zu einem Massenphänomen geworden. Das hat mit dem Niedergang der Ulmer Fußballer zu tun, die nach der zweiten Insolvenz der Vereinsgeschichte nur noch fünftklassig spielen, und natürlich mit der neuen Ratiopharm-Arena. Die bietet eine perfekte Infrastruktur, Platz für 6000 Besucher und trotzdem gibt es nie Karten an der Abendkasse. Das liegt an NBA-Champion Dirk Nowitzki, außerdem am Aufstieg des FC Bayern München in die Basketball-Bundesliga und der daraus resultierenden Erkenntnis vieler Fans und vieler Gegner des Fußball-Rekordmeisters, dass auch ein schlechtes Basketballspiel nie null zu null ausgeht und dass keine Angriffsaktion durch ein schnödes Abseits gestoppt wird.
Aber natürlich ist in erster Linie die Mannschaft verantwortlich für den Basketball-Hype. Die Ulmer bieten in dieser Saison den Branchengrößen erfolgreich Paroli. Weil sie immer noch vergleichsweise wenig Geld haben, tun sie das aus einer David-gegen-Goliath-Konstellation heraus, und das gefällt dem sparsamen Schwaben natürlich besonders.
Und nicht nur dem. Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat dieser Tage eine Steigerung der Zuschauerzahlen um mehr als 13 Prozent in dieser Saison bekannt gegeben. Basketball boomt also nicht nur in Ulm, das allerdings dank der neuen Arena mit 87,5 Prozent die größte Zuwachsrate verzeichnet. Höchst umstritten ist allerdings, ob diese Werte wegen oder trotz der Bemühungen der
So ganz ohne Peinlichkeit kommt die Bundesliga nämlich in keiner Saison aus. Diesmal erheiterte die BBL Medien und Fans mit der erquickenden Nachricht, dass es mit dem Mitteldeutschen BC nur einen einzigen sportlichen Aufsteiger gibt. Die anderen Anwärter wollen entweder nicht oder sie haben Fristen versäumt oder sie werden von der BBL als nicht tauglich erachtet. Stattdessen wird wieder einmal eine Wildcard vergeben oder besser verkauft. Zum Zug kommt wohl erneut Absteiger Gießen, der schon zwei Mal in seiner Vereinsgeschichte auf diese Art durch die Hintertür den Klassenerhalt geschafft hat.
Das wiederum versteht in Grafertshofen und sonst wo in der Kreisliga vermutlich niemand.