Den viermaligen Weltmeister aus Koblenz und den Bonner Olympia-Neuling Sebastian Bachmann erwischte es in London unter den Top 16, Peking-Gewinner Benjamin Kleibrink überstand gleich sein erstes und überaus schweres Gefecht nicht. Kleibrink, Linkshänder vom FC Tauberbischofsheim, war danach sehr kurz angebunden. "So ist das Leben."
Die Reaktion des Olympiasiegers von 2008 auf sein frühes Aus hatte vier Worte. Er sprach sie, huschte vorbei und wollte sich erstmal vom 5:15 gegen den Japaner Yuki Ota erholen, gegen den Kleibrink vor vier Jahren in China Gold geholt hatte. Ota schied anschließend in einem Fecht-Thriller beim 14:15 im "Sudden Death" gegen Italiens Weltmeister Andrea Cassara aus.
Joppich, Olympia-Fünfter von 2008, bleibt nach dem 10:15 gegen den starken Ägypter Alaaeldin Abouelkassem im Achtelfinale zumindest bis zur Teamentscheidung am Sonntag ohne Olympia-Medaille. Bachmann unterlag bei seiner olympischen Premiere ebenfalls unter den besten 16 dem topgesetzten Italiener Valerio Aspromonte mit 11:15.
Bundestrainer Ulrich Schreck nahm es äußerlich gelassen, schien aber im Innern zu kochen. Kleibrink bescheinigte er, wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. "Und Peter muss ich fragen, warum er so angreift. Manchmal ficht er sich in einen Rausch. Diesmal ist es nach hinten losgegangen."
Gegen den WM-Fünften Abouelkassem, der in der Weltrangliste Achter ist, stand Joppich schon bei seinem vierten WM-Titelgewinn 2010 im Pariser Grand Palais vor dem Aus. Damals rettete er sich, diesmal, im zweiten Duell beider, passte einfach nichts. "Ich habe keine", lautete Joppichs Erklärung. Jetzt will sich das Trio berappeln, "einen Haken dranmachen und alles auf das Team am Sonntag setzen".
Sportdirektor Manfred Kaspar fand für Kleibrinks Leistungseinbruch gegen Ota nur eine Erläuterung: "Ich glaube, dass sich der Benni schon jetzt ganz auf die Teamentscheidung konzentriert hat", meinte Kaspar. Deswegen sei es auch nicht unbedingt so wichtig, dass Kleibrink gegen den Japaner nur fünf Treffer setzen konnte. Bundestrainer Schreck hat jetzt ein großes Problem: Er muss das desillusionierte Trio binnen weniger Tage psychisch komplett neu aufbauen. (dpa)