Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Sonstige Sportarten
Icon Pfeil nach unten

Olympia-Handicaps: Kleine Pannen, große Wirkung

Sonstige Sportarten

Olympia-Handicaps: Kleine Pannen, große Wirkung

    • |
    Olympia-Handicaps: Kleine Pannen, große Wirkung
    Olympia-Handicaps: Kleine Pannen, große Wirkung Foto: DPA

    Pech hatte Evi Sachenbacher-Stehle in der Doppelverfolgung: Eine abgefallene Startnummer einer Konkurrentin klebte unter ihrem Ski, kostete Sekunden und die Top-Ten-Platzierung. Dafür lief es für sie im Teamsprint mehr als glatt: Gold gab es mit Claudia Nystad!

    Tragik und Triumph erlebte ihre Langlauf-Kollegin aus Slowenien. Petra Majdic stürzte beim Warmlaufen zum Sprint eine Böschung hinab, zog sich vier Rippenbrüche und einen Lungenfellriss zu. Sie startete trotzdem, holte Bronze - und bekam obendrauf noch den goldenen Staatsorden ihres Landes. "Sie hat gezeigt, welcher Kampfgeist und Stehvermögen möglich und notwendig sind, um ein Sportziel zu erreichen", sagte Staatspräsident Danilo Türk. Schmerzhaft und kurios war der Ausfall von Marion Rolland in der Damen-Abfahrt. Die Französin fiel wenige Meter nach dem Start um und zog sich einen Kreuzbandriss zu.

    Nicht lustig fand der japanische Eiskunstläufer Nobunari Oda, dass ihm in seiner Charlie-Chaplin-Kür der Schnürsenkel riss. Der 22- Jährige lief hilfesuchend zum Preisgericht, um die dreiminütige Unterbrechung zu beantragen. Mit dem notdürftig geflickten Schlittschuh durfte er die Kür beenden, erhielt aber für die unfreiwillige Pause von den Preisrichtern zwei Punkte abgezogen und landete auf Rang sieben. Er hätte sich ja einen konditionellen Vorteil erschwindeln können.

    Mit Humor trug der deutsche Rodler David Möller ein Missgeschick nach dem Gewinn von Olympia-Silber. Der 28-Jährige hatte nach der Siegerehrung auf Wunsch von Fotografen in sein Edelmetall gebissen und sich dabei eine Ecke aus einem oberen Schneidezahn gebrochen. "Die Ecke ist mir zu Hause schon immer mal weggebrochen", sagte Möller. "Nichts Dramatisches. Aber es ist lästig, wenn man sich nicht traut, so zu lächeln, wie man das eigentlich sollte."

    Nerven kostete Pascal Bodmer bei seinem Olympia-Debüt ein Problem mit seinem Sprunganzug. Kurz vor seinem ersten Sprung war dem 19- Jährigen der Zipper seines Reißverschlusses abgerissen und der Anzug komplett offen. "Ich mache 500 Sprünge im Jahr und nie passiert so was. Sein olympisches Debüt stellt man sich natürlich anders vor", meinte Bodmer, dessen Verschluss mit einem Stück Draht repariert wurde. Doch die Konzentration bei Bodmer war weg: Er flog nur auf Rang 31. Pech hatten auch die deutschen Curling-Herren gegen die Schweiz, als beim Wischen ein Besen einen Stein der Eidgenossen berührte. In so einem Fall darf der Gegner den Stein herausnehmen lassen. "Beim Wischen hat man einen Druck von 30 bis 50 Kilogramm auf dem Besen, da kann so etwas mal passieren", meinte Skip Andreas Kapp.

    Viel peinlicher war beim Eisschnelllauf der Ausfall von drei Eis- Maschinen im 500-m-Rennen der Herren, die fast zum Abbruch des Wettkampf-Abends geführt hätte. Die Pannen nahmen ihre Fortsetzung im 1000-m-Rennen, in dem dem Starter die Pistole versagte und der Russe Lebedjew fast 300 Meter um das Eis drehte. Erst dann bekam er mit, dass das Rennen eigentlich zurückgeschossen werden sollte.

    Ein Kalorien-Problem hatte der österreichische Bob-Pilot Wolfgang Stampfer, der wegen Überschreitung des Gewichtslimits seines Kufen- Fahrzeugs disqualifiziert wurde: Für den beim Aufwärmen verletzten Martin Lachkovics musste er den um 13 Kilogramm schwereren Jürgen Mayer einsetzen. Stampfer schlug vor Ärger gegen den Bob, nachdem die Waage nach dem ersten Lauf ein halbes Kilogramm zu viel angezeigt hatte. Wissend, dass es vom Gewicht knapp würde, hatte das Duo sogar auf Unterhosen und Socken verzichtet - es reichte dennoch nicht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden