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Olympia-Fieber bricht aus: Volksfest in Vancouver

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Olympia-Fieber bricht aus: Volksfest in Vancouver

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    Olympia-Fieber bricht aus: Volksfest in Vancouver
    Olympia-Fieber bricht aus: Volksfest in Vancouver Foto: DPA

    "Jetzt geht die Partie für Kanada erst richtig los", prophezeite der Freestyler. Volksfest in Vancouver, Begeisterung in der Bergen - und in den Eishallen kocht die Stimmung über. Dabei fängt für die Kanadier das Spektakel erst mit dem Eishockey-Turnier richtig an: Wenn es im "Canada Hockey Place" gegen Norwegen geht, werden die Wände wackeln.

    Nahezu alle Athleten und Betreuer sind von der Atmosphäre in den Wettkampfstätten hingerissen - auch in Whistler. "Es wurde gefeiert, die Leute haben alle Sportler beklatscht, auf der Schanze und in der Loipe. Kein Vergleich mit Turin 2006", lobte Hermann Weinbuch, Bundestrainer der Kombinierer, den Enthusiasmus des Publikums.

    Der schreckliche Unfall-Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili hat die Fans kurz innehalten lassen. Mit dem Entzünden der Flamme bei der Eröffnungsfeier aber fingen nicht nur die Gastgeber Feuer, sondern rissen die Besucher aus aller Welt mit. "With glowing hearts" ("Mit glühenden Herzen") - das Motto der Spiele lebt. "Die Stimmung ist natürlich geil", meinte Shorttracker Sebastian Praus, sagte aber über die Fans im Pacific Coliseum auch: "Sie sind sehr kanadisch und amerikanisch orientiert."

    Im Olympic Oval von Richmond geben nicht die Zuschauer mit den rot-weißen Fahnen und den "Go Canada go"-Transparenten den Ton an: Die Oranje-Fans brüllen alles in Grund und Boden. Eingestimmt durch ihre kultige Blaskapelle "Kleintje Pils" feiern etwa 4000 Niederländer nicht nur die eigenen Eisschnellläufer. Beim Eiskunstlauf ist die Halle bereits morgens um neun Uhr gut gefüllt: Einige Tausend wollen den russischen Star Jewgeni Pluschenko beim Training sehen - auch wenn sie dafür 30 kanadische Dollar (21 Euro) hinlegen müssen.

    In Downtown Vancouver - vor allem auf der Partymeile Granville Street und im Szene-Viertel Yaletown - steppte der Bär bis in die Morgenstunden. In langen Schlangen standen die Olympia-Besucher am Wochenende vor überfüllten Pubs und Restaurants. In Whistler wollte bei der ersten Siegerehrung auf der Medals Plaza noch keine Stimmung aufkommen, doch als sich der Dauerregen über dem Nobel-Skiort verzog, heizten die Bands im Zentrum dem Publikum ein:

    Was in Vancouver los ist, wenn Kanada Eishockey-Olympiasieger werden sollte, können sich selbst die deutschen NHL-Profis nicht vorstellen. "Das wird ein ganz großes Ereignis, etwas Einzigartiges", prophezeite Jochen Hecht für das Turnier im Zeichen der Ringe. Sein Teamkollege Andreas Ehrhoff von den Vancouver Canucks erklärte vor seinem "Heimspiel": "Eishockey ist in Kanada eine Religion."

    Die alpinen Skirennfahrer haben sich durch die Wetterkapriolen nicht die Laune vermiesen lassen - auch dank der Gastgeber. "Es war uns bekannt, dass die Kanadier freundlich sind und total nett und das bestätigt sich jetzt", sagte Maria Riesch. Der Schneeregen trübte jedoch die Wettbewerbe der Skijäger. "Es sind wesentlich weniger Zuschauer als bei den deutschen Weltcups", meinte Silbermedaillen- Gewinnerin Magdalena Neuner. Allerdings hat Biathlon im zweitgrößten Land der Welt auch keine große Tradition.

    Selbst bei den gebeutelten Rodlern schwappte die Stimmung über: Eine Kerze brannte an der gesperrten Unfallstelle, wo Kumaritaschwili starb. Ansonsten feierten die Zuschauer an der Bahn lautstark Felix Loch und David Möller nach ihrem Doppelsieg.

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