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Olympia 2012: Pascal Behrenbruch: Vom Rebellen zum gefeierten Helden

Olympia 2012

Pascal Behrenbruch: Vom Rebellen zum gefeierten Helden

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    Pascal Behrenbruch möchte nach EM-Gold nun auch eine Olympia-Medaille gewinnen.
    Pascal Behrenbruch möchte nach EM-Gold nun auch eine Olympia-Medaille gewinnen. Foto: dpa

    Der Verband hat ihn aus seinem Top-Team geworfen, ein Jahr später gilt Pascal Behrenbruch plötzlich als Vorbild für die ganze Leichtathletik-Mannschaft. Verrückte Welt: Über Nacht ist der Zehnkampf-Europameister vom Rebell zum gefeierten Helden geworden.

    Olympia 2012: Was reißt Behrenbruch?

    Als der DLV seinen Olympia-Teilnehmern im Trainingslager in Kienbaum vor dem Abflug nach London einen Film mit motivierenden Szenen zeigte, war der Frankfurter einer der Leinwandhelden. "Da lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Das hat mich wirklich stolz und glücklich gemacht. Mein einsamer Weg hat wohl viele beeindruckt", sagte der 27-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.

    Aber Behrenbruch ist ja ein (Zehn)-Kämpfer, der "einsame Wolf" will noch einmal beißen. Halbe Sachen sind nichts für den 1,96 Meter langen Sportler, der seit November 2011 bei Andrej Nazarow im estnischen Tallinn trainiert. Für Behrenbruch war EM-Gold die beste Motivation. Für seine Olympia-Premiere hat er sich Hesse sehr viel vorgenommen. "Gold ist ja außer Reichweite. Das ist für Ashton Eaton reserviert. Ich kämpfe um Silber oder Bronze. Aber ich schiele auch auf die Punkte: Ein paar mehr als in Helsinki sollen es schon sein." 8558 Zähler holte er dort - so viele wie noch nie.

    Behrenbruch bereut nichts

    Sein Abenteuer bereut Behrenbruch absolut nicht, noch vier Jahre soll sein Solo in Estland dauern. "Das war ganz sicher der richtige Weg. Super. Der Erfolg hat mir recht gegeben, und EM-Gold kann mir keiner mehr nehmen", betonte der WM-Siebte. "Estland ist sicher nichts für Männer mit schwachen Nerven." Behrenbruch ist kein Diplomat. Manchmal schießt er übers Ziel hinaus. Und am liebsten nimmt er den Deutschen Leichtathletik-Verband aufs Korn.

    "Jetzt ist man beim DLV auf einmal wieder nett zu mir. Aber ich sage es immer wieder: Das ganze Geld wird für die Bundestrainer verbraten. Für die Athleten ist dann nichts mehr da, wenn es um Fahrtkosten oder Essengeld geht", kritisierte Behrenbruch. Und überhaupt: "Warum brauchen wir eigentlich zwei Bundestrainer? Das ist Quatsch, man ist doch das ganze Jahr über mit seinem Heimtrainer zusammen."

    Olympia 2012: Zehnkampf geht los

    In London möchte er sich mit dem Thema nicht belasten, am Mittwoch geht der Zehnkampf los, am Donnerstag will er nach Edelmetall greifen. "Ich bin auf jeden Fall fit. Alles top. Keine Wehwehchen", meldet Behrenbruch. Die EM Ende Juni kam für den gebürtigen Offenbacher zur rechten Zeit. "Helsinki war ein Vorteil: da habe ich die Sucht zum Siegen wieder gespürt."

    Behrenbruch will das jetzt durchziehen. "Die ganze Sache ist ein teurer Spaß. Meine Lebenshaltungskosten summieren sich auf 4000 bis 5000 Euro im Monat. Viel geht für die zwei Wohnungen in Deutschland und Estland drauf", schildert der Leichtathlet. In London wird er sich nun ganz auf seinen Sport konzentrieren. Geld ist für ihn bei Olympia kein Thema. (dpa, AZ)

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