Die Ruderin Nadja Drygalla hat am Donnerstag das Olympische Dorf in London verlassen. Dies teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in der Nacht zum Freitag mit. Über die genauen Hintergründe machte der DOSB keine Angaben.
"Heute erhielt die Mannschaftsleitung der deutschen Olympia-Mannschaft Erkenntnisse zum privaten Umfeld der Rudererin Nadja Drygalla", sagte Vesper. Es habe deshalb ein "ausführliches und intensives Gespräch" mit Drygalla im Beisein des Sportdirektors des Deutschen Ruderverbandes, Mario Woldt, gegeben.
Drygalla mit NPD-Funktionär vereheiratet
Die 23-Jährige in Verdacht mit rechtsextremen Gedankengut zu sympathisieren und soll mit einem NPD-Funktionär verheiratet sein. Wie der NDR berichtet, soll Drygallas Lebensgefährte im vergangenen Jahr Landtags-Direktkandidat der rechtsextremen NPD in Rostock gewesen sein. Er soll ein führendes Mitglied der regionalen Kameradschafts-Szene sein. Olympia: Betrunkener Ruderer randaliert
Auf einer Pressekonferenz am Freitag nahm Vesper die Athletin in Schutz: "Wichtig ist, wie sie selber denkt und handelt. In Deutschland ist jeder für die eigenen Taten und Handlungen verantwortlich, und nicht für die seines Umfeld".
Die Rostockerin habe in dem Gespräch mit Vesper bekräftigt, "dass sie sich zu den Werten der Olympischen Charta und den in der Präambel der DOSB-Satzung niedergelegten Grundsätzen bekennt". Um keine Belastung für die Olympia-Mannschaft entstehen zu lassen, habe Drygalla von sich aus erklärt, dass sie das Olympische Dorf verlassen werde. "Die Mannschaftsleitung begrüßt diesen Schritt", sagte Vesper. Drygalla war in London im Deutschland-Achter gestartet und mit dem Boot im Hoffnungslauf ausgeschieden.