Was war das für ein Siebenkampf-Finale für Lilli Schwarzkopf: In der letzten Disziplin, dem 800-Meter-Lauf, scheint sich die Deutsche nach einem guten Rennen eine Medaille erkämpft zu haben. Das ergibt zumindest die erste Hochrechnung der TV-Experten. Doch plötzlich kommt per Anzeigetafel die Information: Disqualifikation von Lilli Schwarzkopf.
Verwechslung mit Russin
Doch warum? Hektische Diskussionen, Lilli Schwarzkopf darf keine Interviews geben, die TV-Experten sind ratlos.
Auf den Fernsehbildern ist kein Regelverstoß der 28-Jährigen zu erkennen. Dennoch heißt es, sie habe ihre Bahn unerlaubt verlassen. Dann plötzlich die Kehrtwende: Die Kampfrichter müssen zugeben, es handelte sich um eine bedauerliche Verwechslung. Die Läuferin neben Schwarzkopf, die Russin Kristina Sawizkaja, war auf die Bahnbegrenzung getreten. "Die Briten haben eine neue Art von Humor", kommentierte Schwarzkopf die Situation.
Siegerehrung womöglich erst am Sonntag
Eine Stunde später dann die Aussage, Silbermedaille für Schwarzkopf. Doch nach den Deutschen haben nun auch die Ukrainer Protest eingereicht, nachdem deren Sportlerin nach der Rücknahme der Disqualifikation von Schwarzkopf vom Bronzeplatz rutscht. Eine Entscheidung verzögert sich. Schließlich nimmt das Drama für Schwarzkopf ein gutes Ende: Um 23:29 Uhr deutscher Zeit erhält die deutsche Leichtathletin ihre Silbermedaille umgehängt. AZ